Bitte beachten Sie: Diese archivierte Version des BaSiGo-Wikis wird nicht mehr aktualisiert. Das BaSiGo-Wiki wurde im Rahmen des BMBF-Forschungsprojektes 'Bausteine für die Sicherheit von Großveranstaltungen' (BaSiGo) entwickelt und stellt den Stand zum Projektende im Juni 2015 dar.

Veranstaltungskonzept realisieren: Unterschied zwischen den Versionen

Aus BaSiGo - Bausteine für die Sicherheit von Großveranstaltungen
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 67: Zeile 67:


==Anbieten und verkaufen==
==Anbieten und verkaufen==
*Anwerben von Ver- und Entsorgungsdienstleistern (Verpflegung, sanitäre Anlagen, Merchandising etc.)
*Zuteilung von Standflächen
*Legen von Anschlüssen (Strom, Wasser)


==Interorganisational kooperien==
==Interorganisational kooperien==

Version vom 28. Oktober 2014, 10:09 Uhr

Mit der Realisierung des Veranstaltungskonzeptes geht das Event in die „heiße Phase“ über. Es gilt nun, die während der Konzeptentwicklung in Absprache mit Behörden, BOS und Dienstleistern getroffenen Entscheidungen adäquat in die Tat umzusetzen. Hierzu ist auch weiterhin ein reger Austausch erforderlich, etwa in Form von gemeinsamen Vor-Ort-Terminen, Telefonaten, Besprechungen usw. Auch in dieser Phase können interorganisational genutzte Software-Plattformen[1] die Abstimmungsprozesse enorm vereinfachen und beschleunigen: Im Zuge der Geländebebauung besteht so beispielsweise die Möglichkeit, die einzelnen Bebauungsschritte mit entsprechenden Endgeräten (Smartphones, Tablets, etc.) zu dokumentieren und direkt ins System einzuspeisen. Sofern im Vorfeld verbindliche Dokumentationsrichtlinien vereinbart wurden, können Fortschritt und Ausführung der Umsetzung des Veranstaltungskonzeptes leichter verfolgt werden. Durch die auf diese Weise reduzierte Notwendigkeit von Vor-Ort-Terminen seitens der unterstützenden Behörden können konsekutive Arbeitsschritte schneller eingeleitet und die Umsetzung insgesamt beschleunigt werden. Die einzelnen Schritte der Konzeptrealisierung umfassen maßgeblich die Erschließung des Veranstaltungsgeländes sowie den Aufbau der für die Durchführung erforderlichen Infrastruktur. Dazu gehört auch die Organisation von Angebotsarten und Verkaufsstellen der Veranstaltungstickets. Für einen raschen Fortschritt dieser Prozesse ist vor allem eine enge Kooperation der Beteiligten aller Organisationen im o.g. Sinn erforderlich. Des Weiteren ist das in die Konzeptentwicklung eingegangene Programm zu finalisieren und im Zuge der nun einzuleitenden Marketingmaßnahmen zu veröffentlichen. Entlang dieser Schritte sollen folgend die für den Prozess der Konzeptrealisierung probaten Kommunikationsobligationen und –Möglichkeiten dargestellt werden.

Wer Mit Wem Was Wie Mit welchem Effekt
Veranstalter Behörden
BOS
(Polizei
Feuerwehr
Rettungsdienst...)
Abstimmung, Beratung, Planung Maßnahmen
Besprechungen, Treffen, Vor-Ort-Termine
Medien
F2F-Kommunikation, Telefon, Software-Plattformen, (integrierte) Messenger-Dienste
geteilte Informationen über Fortschritt und Ausführung der Umsetzungsarbeiten
Veranstalter
Sponsoren
Dienstleister
Eigenes Personal
Einwerbung von Sponsorengeldern, Organisatorische Belange, Informationen zur Veranstaltungsordnung, Koordination, Maßnahmen
Besprechungen, Treffen, Vor-Ort-Termine
Medien
F2F-Kommunikation, Telefon, E-Mail, Software-Plattformen, (integrierte) Messenger-Dienste
Koordination der Umsetzung des Veranstaltungskonzeptes

Gelände erschließen

Die Erschließung des Veranstaltungsgeländes ist der zentrale Teilprozess in der Realisierung des Veranstaltungskonzeptes. Neben den vorbereitenden Schritten der werden mit der Aufteilung des Geländes und dem Erstellen eines Geländeplanes zentrale Schritte für die Sicherheitsarchitektur der Veranstaltung eingeleitet. Es ist daher von größter Bedeutung, die im Folgenden näher ausgeführten Schritte in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden vorzunehmen und sich bei der Gestaltung des Geländeplanes an den geltenden Normen zu orientieren und sich ggf. von Fachkräften beraten zu lassen.

  • wichtigste Medien: E-Mail, Telefon, F2F-Kommunikation, Software-Plattformen, (integrierte) Messenger-Dienste

Beschaffenheit prüfen

  • erneute Kontrolle der in der Planungsphase festgestellten neuralgischen Punkte sowie Prüfung auf weitere potenzielle Problemstellen
  • Prüfung auf wetterabhängige Problemstellen: Wind- und Überschwemmungsschutz etc.
  • Erarbeitung von Kompensationsmöglichkeiten durch Sicherheitsinfrastruktur (Signaletik, Maßnahmen zur Besucherführung etc.) sowie allgemeine bauliche Maßnahmen gemeinsam mit Behördenvertretern und Sachverständigen

Umsetzung entsprechend der Genehmigung vorbereiten

  • Organisation von Material und Personal entsprechend der Auflagen der Genehmigung

Geländeaufteilung festlegen

  • Planung von:
    • Ein- und Ausgängen
    • Wegen
    • Fluchtwegen
    • Parkflächen
    • ggf. Campingplätzen
    • Standorten für:
      • Feuerwache, Sanitätsdienst, Polizeiwache, Koordinierungsgruppe
      • Bühnen, Fahrgeschäfte, Festzelte
      • Ver- und Entsorgungsinfrastruktur (Verpflegungsstände, Grillplätze, sanitäre Anlagen)

Geländeplan erstellen

  • Ausarbeitung und Erstellung eines Geländeplanes inklusive aller baulicher Maßnahmen

Infrastruktur aufbauen

  • Aufbau der Veranstaltungsinfrastruktur durch zuständige Dienstleister sowie Veranstalter

Einrichten von Versorgungsleistungen

  • Aufbau von Ver- und Entsorgungsinfrastruktur (Verpflegungsstände, Grillplätze, sanitäre Anlagen)

Zugänge schaffen

  • Einrichtung von Ein- und Ausgängen, Anlieferzonen und Fluchtwegen

An- und Abreiseverkehr vorbereiten

  • Einrichten von Parkflächen sowie Zu- und Abfahrtsmöglichkeiten inklusive Wegführung

Technik aufbauen

  • Aufbau von Bühnen inklusive Licht- und Tontechnik (Rigging)
  • Installation von Fahrgeschäften (ausreichende Stromversorgung etc.)

Unterkünfte einrichten

  • Ausbau von Camping- und Stellflächen für Zelte, Kfz etc.
  • Installation sanitärer Anlagen

Marketingmaßnahmen durchführen

  • weitestmöglich offene und aktuelle Informierung der Besucher zu Begebenheiten, Entwicklungen, Vorhaben
  • redundante Verweise auf möglicherweise vorhandene Sicherheitszertifikate von Veranstalter und/oder Veranstaltung
  • Kontakte mit lokalen und überregionalen Medien, zur Sensibilisierung der Besucher gegenüber Sicherheitsthemen → Veranstaltungsinformationen immer auch Sicherheitsinformationen
  • Profilierung als sicherheitsbewusster Veranstalter bzw. sicherheitsbewusste Veranstaltung auch gegenüber einer breiteren Öffentlichkeit
  • Kontakt mit Stakeholdern, Unternehmen und Kommunen zur Organisation von Budgets, Incentives und sonstigen Hilfestellungen zur Förderung von Sicherheits-PR auf dem und um das Veranstaltungsgelände
  • Customer-Relationship-Management (CRM)[2], Corporate Identity und Merchandising als Instrumente für Sicherheitsbotschaften:
    • Veranstaltungsbezogene Audio- und Video-Botschaften mit Sicherheitsthemen kombinieren bzw. flankieren
    • Nutzung aller Möglichkeiten zur Inszenierung der temporären Veranstaltungsgemeinschaft als sicherheitsbewusste Gemeinschaft
  • Einbindung von Besuchern durch (Gewinn-)Spiele mit Incentives (Social Media)
  • wichtigste Medien: Social Media, TV, Radio, Print

Programm finalisieren und veröffentlichen

  • als wichtiges Instrument zur Strukturierung der Veranstaltung ist das Programm gemeinsam mit Sicherheitsinformationen spätestens in der Umsetzungsphase zu finalisieren und veröffentlichen

Anbieten und verkaufen

  • Anwerben von Ver- und Entsorgungsdienstleistern (Verpflegung, sanitäre Anlagen, Merchandising etc.)
  • Zuteilung von Standflächen
  • Legen von Anschlüssen (Strom, Wasser)

Interorganisational kooperien

  • Schaffung idealer Bedingungen für Abstimmung des gemeinsamen Handelns aller beteiligten Akteure und Institutionen über Bedarf an und die Verfügbarkeit von Ressourcen (Material, Raum, Zeit, Ausführungsinstanzen)sowie aktuelle Informationen zum Stand der Umsetzung
  • Etablierung von Kommunikationsroutinen (gefestigte Kenntnisse in der Benutzung der Kommunikationsinfrastruktur, geklärte Zuständigkeiten)

Einzelnachweise

  1. vgl. http://www.uni-siegen.de/fb5/wirtschaftsinformatik/paper/2013/crisisprevention2013_sicherheitsarena.pdf
  2. vgl. z. B. Bruhn, M.: Kundenorientierung: Bausteine für ein exzellentes Customer Relationship Management. München: C.H.Beck 2012.