Bitte beachten Sie: Diese archivierte Version des BaSiGo-Wikis wird nicht mehr aktualisiert. Das BaSiGo-Wiki wurde im Rahmen des BMBF-Forschungsprojektes 'Bausteine für die Sicherheit von Großveranstaltungen' (BaSiGo) entwickelt und stellt den Stand zum Projektende im Juni 2015 dar.

Ausbildung: Unterschied zwischen den Versionen

Aus BaSiGo - Bausteine für die Sicherheit von Großveranstaltungen
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 14: Zeile 14:
Der Rückgriff auf Erfahrungswissen von Akteuren, die vergleichbare Veranstaltungen bereits durchgeführt haben, ist grundsätzlich sinnvoll. Dabei darf jedoch nicht außer Acht gelassen wer-den, dass auch ähnlich gelagerte Veranstaltungen aufgrund abweichender Kontextbedingungen (z.B. Anbindung des Veranstaltungsgeländes an die Verkehrsinfrastruktur, Verhältnis Indoor- und Outdoor-Anteile) nicht unverändert übertragbar sind. Da pauschale Standardlösungen bei Großveranstaltungen meist nicht einsetzbar sind, müssen die Beteiligten die Standards hinter den Lösungen erkennen und in allen Phasen einer Großveranstaltung strukturiert bearbeiten können. Dies bedarf einer umfassenden Methodenkompetenz, die zusätzlich vermittelt werden soll. Eine praxisnahe Ausbildung setzt daher genau hier an – in der Verbindung von Methodenkompetenz und angewandtem Fachwissen, in der Kombination von theoretischen Grundlagen und praktischer Erfahrung; um nicht nur die Planung & Durchführung sicherer Veranstaltungen, sondern auch das Treffen und Abwägen zeitkritischer Entscheidungen gewährleisten zu können. Nur so ist die Möglichkeit gegeben, sowohl in der Planung als aber auch in der konkreten Durchführung alle Risiken erkennen und entsprechende Maßnahmen einleiten zu können.
Der Rückgriff auf Erfahrungswissen von Akteuren, die vergleichbare Veranstaltungen bereits durchgeführt haben, ist grundsätzlich sinnvoll. Dabei darf jedoch nicht außer Acht gelassen wer-den, dass auch ähnlich gelagerte Veranstaltungen aufgrund abweichender Kontextbedingungen (z.B. Anbindung des Veranstaltungsgeländes an die Verkehrsinfrastruktur, Verhältnis Indoor- und Outdoor-Anteile) nicht unverändert übertragbar sind. Da pauschale Standardlösungen bei Großveranstaltungen meist nicht einsetzbar sind, müssen die Beteiligten die Standards hinter den Lösungen erkennen und in allen Phasen einer Großveranstaltung strukturiert bearbeiten können. Dies bedarf einer umfassenden Methodenkompetenz, die zusätzlich vermittelt werden soll. Eine praxisnahe Ausbildung setzt daher genau hier an – in der Verbindung von Methodenkompetenz und angewandtem Fachwissen, in der Kombination von theoretischen Grundlagen und praktischer Erfahrung; um nicht nur die Planung & Durchführung sicherer Veranstaltungen, sondern auch das Treffen und Abwägen zeitkritischer Entscheidungen gewährleisten zu können. Nur so ist die Möglichkeit gegeben, sowohl in der Planung als aber auch in der konkreten Durchführung alle Risiken erkennen und entsprechende Maßnahmen einleiten zu können.


Nicht zuletzt hat die kommunikative Kompetenz (LINK) der Beteiligten einen wesentlichen Ein-fluss auf die Veranstaltungssicherheit. Die interorganisationale Zusammenarbeit [[Sicherheitsbausteine/Interorganisationale_Zusammenarbeit|interorganisationale Zusammenarbeit]] über die Grenzen von Hilfsorganisationen, Behörden und Privatwirtschaft hinweg stellt die Beteiligten regelmäßig vor große Herausforderungen, deren Bewältigung es zu trainieren gilt.
Nicht zuletzt hat die kommunikative Kompetenz ([[Sicherheitsbausteine/Kommunikationskonzept]]) der Beteiligten einen wesentlichen Ein-fluss auf die Veranstaltungssicherheit. Die interorganisationale Zusammenarbeit [[Sicherheitsbausteine/Interorganisationale_Zusammenarbeit|interorganisationale Zusammenarbeit]] über die Grenzen von Hilfsorganisationen, Behörden und Privatwirtschaft hinweg stellt die Beteiligten regelmäßig vor große Herausforderungen, deren Bewältigung es zu trainieren gilt.
Die interdisziplinäre Fort- und Weiterbildung im Bereich Sicherheit bei Großveranstaltungen schafft dabei die einmalige Möglichkeit, ohne den Zeitdruck einer realen Veranstaltungsvorberei-tung die Interessen und Belange der anderen Akteure kennenzulernen und zu verstehen bezie-hungsweise nachzuvollziehen.
Die interdisziplinäre Fort- und Weiterbildung im Bereich Sicherheit bei Großveranstaltungen schafft dabei die einmalige Möglichkeit, ohne den Zeitdruck einer realen Veranstaltungsvorberei-tung die Interessen und Belange der anderen Akteure kennenzulernen und zu verstehen bezie-hungsweise nachzuvollziehen.



Version vom 24. Februar 2015, 14:32 Uhr

Ausbildung

An der Planung, Genehmigung, Durchführung und Nachbereitung von Großveranstaltungen ist eine Vielzahl an Akteuren beteiligt. Diese weisen äußerst unterschiedliche Vorkenntnisse, Erfah-rungen und Kompetenzen auf.

Aufgrund der zunehmenden Komplexität moderner Veranstaltungen und nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass es sich bei der „Sicherheitsplanung für Veranstaltungen“ um einen eigen-ständigen Fachbereich mit der Notwendigkeit entsprechenden Fach- & Expertenwissens handelt werden die Forderungen nach einer qualitativ hochwertigen, standardisierten Ausbildung zur Sicherheit auf Großveranstaltungen berechtigterweise immer lauter.

Grundsätzlich sind ein gemeinsam geteilter Wissensstand und die zielgerichtete Kooperation der beteiligten Akteure eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg einer Veranstaltung. Hinsichtlich des Rückgriffs auf eine solche gemeinsame Wissensbasis, auf die alle Akteure bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen zugreifen können, ergeben sich spezifische Vorausset-zungen, die mit dem Veranstaltungsturnus zusammenhängen. Dabei kann zwischen ein- bzw. erstmaligen und wiederkehrenden Veranstaltungen unterschieden werden.

Das Ziel der Ausbildung in Bezug auf sicherheitsrelevante Aspekte bei Veranstaltungen liegt darin, den handelnden Beteiligten ein gemeinsames Grundlagenwissen zu vermitteln, das sowohl die Basis für eine abgestimmte interorganisationale Zusammenarbeit darstellt als auch die Basis für weitere, fachspezifischere Weiterbildungen bildet. Das Erlangen grundlegender Fach-kompetenz und die Verbindung des vorhandenen praktischen Erfahrungswissens mit theoreti-schen Erkenntnissen spielt dabei eine wichtige Rolle. Während die Teilnehmer von Weiterbil-dungsveranstaltungen häufig umfassende Erfahrungen mitbringen, muss das spezifisch Fach-wissen in Bezug auf die Notwendigkeiten einer abgestimmten Sicherheitsplanung oft noch er-worben werden.

Bei ein- bzw. erstmaligen Veranstaltungen besteht die Herausforderung insbesondere darin, fehlendes Erfahrungswissen zu kompensieren. Dazu müssen erstmalig Szenarien- und Maß-nahmenpläne erstellt und eine Vielzahl von Informationen eingeholt werden. Die handelnden Akteure sind einander oft unbekannt und es bestehen keine Erfahrungswerte hinsichtlich des jeweiligen Kräfteansatzes.

Bei wiederkehrenden Veranstaltungen kann aus Veranstaltungen der Vergangenheit gelernt werden. Es können Nachbereitungsergebnisse vorangegangener Veranstaltungen für die Vorbe-reitung genutzt werden, da das verfügbare Erfahrungswissen der beteiligten Akteure breiter ist. Darüber hinaus kann auf Konzepte (Kräfteplanungen, Planentscheidungen, Verkehrskonzepte etc.) aus den Vorjahren zurückgegriffen werden, wobei diese stetig fortgeschrieben und optimiert werden sollten. Tendenziell ist eine effizientere Vorbereitung möglich, da sich die relevanten Akteure (z.B. Veranstalter, Security, Behörden) über mehrere Jahre gegenseitig kennengelernt und ein Vertrauensverhältnis untereinander aufgebaut haben und auch über die nötige Ortskenntnis verfügen. Ansprechpartner stehen fest, Grundstrukturen des organisatorischen Aufbaus sind bekannt und erprobt.

Der Rückgriff auf Erfahrungswissen von Akteuren, die vergleichbare Veranstaltungen bereits durchgeführt haben, ist grundsätzlich sinnvoll. Dabei darf jedoch nicht außer Acht gelassen wer-den, dass auch ähnlich gelagerte Veranstaltungen aufgrund abweichender Kontextbedingungen (z.B. Anbindung des Veranstaltungsgeländes an die Verkehrsinfrastruktur, Verhältnis Indoor- und Outdoor-Anteile) nicht unverändert übertragbar sind. Da pauschale Standardlösungen bei Großveranstaltungen meist nicht einsetzbar sind, müssen die Beteiligten die Standards hinter den Lösungen erkennen und in allen Phasen einer Großveranstaltung strukturiert bearbeiten können. Dies bedarf einer umfassenden Methodenkompetenz, die zusätzlich vermittelt werden soll. Eine praxisnahe Ausbildung setzt daher genau hier an – in der Verbindung von Methodenkompetenz und angewandtem Fachwissen, in der Kombination von theoretischen Grundlagen und praktischer Erfahrung; um nicht nur die Planung & Durchführung sicherer Veranstaltungen, sondern auch das Treffen und Abwägen zeitkritischer Entscheidungen gewährleisten zu können. Nur so ist die Möglichkeit gegeben, sowohl in der Planung als aber auch in der konkreten Durchführung alle Risiken erkennen und entsprechende Maßnahmen einleiten zu können.

Nicht zuletzt hat die kommunikative Kompetenz (Sicherheitsbausteine/Kommunikationskonzept) der Beteiligten einen wesentlichen Ein-fluss auf die Veranstaltungssicherheit. Die interorganisationale Zusammenarbeit interorganisationale Zusammenarbeit über die Grenzen von Hilfsorganisationen, Behörden und Privatwirtschaft hinweg stellt die Beteiligten regelmäßig vor große Herausforderungen, deren Bewältigung es zu trainieren gilt. Die interdisziplinäre Fort- und Weiterbildung im Bereich Sicherheit bei Großveranstaltungen schafft dabei die einmalige Möglichkeit, ohne den Zeitdruck einer realen Veranstaltungsvorberei-tung die Interessen und Belange der anderen Akteure kennenzulernen und zu verstehen bezie-hungsweise nachzuvollziehen.

Aufbau der Ausbildung:

Im Rahmen des Forschungsprojektes „BaSiGo“ wurden mehrere Pilotseminare mit interdisziplinärem Charakter durchgeführt. Teilnehmer waren Führungskräfte von polizeilicher- und nichtpolizeilicher Gefahrenabwehr, von Veranstaltern, von Ordnungs- bzw. Sicherheitsdiensten und den Sanitätsdiensten, sowie den genehmigenden Verwaltungen. Eine Besonderheit im Rahmen dieser Ausbildung stellen die rechtlichen Grundlagen dar. Durch das föderale System, gibt es in den 16 Bundesländern auch 16 unterschiedliche Gesetzgebungen und bezogen auf die Sicherheit von Großveranstaltungen oftmals auch keine konkrete Gesetzgebung. Darüber hinaus agieren die verschiedenen beteiligten Akteure wiederum unter jeweils eigenen Gesetzesgrundlagen. Dieser sehr komplexe Sachverhalt würde den Rahmen eines bundesweiten interdisziplinären Seminars deutlich sprengen. Hier empfiehlt sich eine themenspezifische Ausbildung im kleineren Kreis, die ggf. konkret auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden eingehen kann. Die Ausbildungsstruktur die im Rahmen des BaSiGo Forschungsprojektes erarbeitet und erprobt wurde, zeichnet sich durch drei wesentliche Kernbereiche aus. Die erste Ausbildungseinheit ist die „Interdisziplinäre Grundlagenausbildung zur Sicherheit bei Großveranstaltungen“. Um weitere Ausbildungsthemen zu erfahren oder zu vertiefen gibt es die Möglichkeiten der organisationsspezifischen Ausbildung und der themenspezifischen Ausbildung.

Ausbildungsstruktur nach BaSiGo










Themen die im Rahmen eines einwöchigen interdisziplinären Grundlagenseminares angeboten werden können:

  1. Rollen & Verantwortlichkeiten der verschiedenen Akteure
  2. Risikomanagement & Notfallplanung
    • Notfallplanung
    • Risikomanagement / Sicherheitsbeurteilung
    • Krisen- und Schadenkommunikation / Sicherheitskommunikation
    • Sicherheitskonzept als Mittel der Sicherheitsplanung
    • Raumplanung
    • Infrastruktur/ Veranstaltungsgelände
    • Psychosoziale Notfallvorsorge (PSNV)
  3. Technische Möglichkeiten / Crowd- und Besuchermanagement
    • Crowd Dynamics und Bewegung
    • Simulation
    • IT Support Tools
BaSiGo Wochenstundenplan Pilotseminar















Lessontemplates:

Die beigefügten Lessontemplates stellen eine Beschreibung der zu vermittelnden Lerninhalte dar und beinhalten die angestrebten Anforderungen an die Qualifikation der einzelnen Referenten, um eine bestmögliche Qualität der Vorträge zu gewährleisten. Die Teilnahme an einer solchen Lehrveranstaltung, die durch ausgewiesene Experten durchgeführt wird, ist neben der Literatur der Sicherheitsbausteine deutlich zu empfehlen. Zudem ist durch die Zusammenstellung der Referenten, die auch aus den einzelnen an einem Genehmigungsprozess einer Veranstaltung beteiligten Organisationen kommen, gewährleistet, dass die Vorteile einer interdisziplinären Ausbildung voll zum Tragen kommen. Problemfelder werden aufgezeigt, Unklarheiten von den verschiedenen Seiten beleuchtet und damit mehr Licht ins Dunkle gebracht. Frei vom Zeitdruck der Durchführung einer realen Veranstaltung kann zwischen den einzelnen Akteuren auf Augenhöhe kommuniziert werden, wobei auch Vorgehensweisen die im alltäglichen Leben möglicherweise Unverständnis hervorrufen würden, transparenter dargestellt werden können.


Vorteile und Stellenwert der Durchführung von Seminaren / Workshops zum Thema Sicherheit bei Großveranstaltungen:

  • Die interdisziplinäre Ausbildung sowie das direkte Aufeinandertreffen aller Parteien auf neutralem Boden und auf Augenhöhe fördern im höchsten Maße die Kommunikation & das Verständnis zwischen den einzelnen Gewerken.
  • Es ist sinnvoll ergänzend zur Literatur angebotene Seminare zu besuchen, um die verschiedenen Ausbildungsthemen und andere Sichtweisen im direkten Austausch kennen zu lernen.