Bitte beachten Sie: Diese archivierte Version des BaSiGo-Wikis wird nicht mehr aktualisiert. Das BaSiGo-Wiki wurde im Rahmen des BMBF-Forschungsprojektes 'Bausteine für die Sicherheit von Großveranstaltungen' (BaSiGo) entwickelt und stellt den Stand zum Projektende im Juni 2015 dar.

Der BaSiGo-Guide

Aus BaSiGo - Bausteine für die Sicherheit von Großveranstaltungen
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Zur Gewährleistung der Sicherheit einer Veranstaltung ist es unerlässlich die Planung und Durchführung insbesondere im Sinne der Besucher zu betrachten. Die daraus abzuleitenden Pflichten hat zuvorderst der Betreiber mit seinem Veranstalter zu erfüllen, d.h. er muss im Zuge der Planung und Durchführung die Voraussetzungen für die sichere Abwicklung der Veranstaltung unter Einbeziehung der Sicherheitskräfte zur Gefahrenabwehr schaffen.

Eine prozessorientierte Betrachtung aller notwendigen Schritte führt in BaSiGo auf eine Bearbeitung von Schritten, die von der Ideenfindung über die Planung, das Genehmigungsverfahren bis zur Durchführung reichen und mit einer Nachbereitung der Vorkommnisse zur Optimierung der nächsten Veranstaltung abschließen.

Dabei sind die Rollen der einzelnen Akteure sowohl für den Regelbetrieb als auch für den Fall einer Krisensituation oder gar eines Schadensfalls während des Veranstaltungsverlaufs durchzugehen und im Sicherheitskonzept (und weiteren Konzepten) die Verfahrensweisen einvernehmlich festzulegen und schließlich bei der Veranstaltung zielführend umzusetzen.

Hinweis

Diese elektronische Handreichung ist im Rahmen des Forschungsprojektes "BaSiGo - Bausteine für die Sicherheit von Großveranstaltungen", das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung unter den Fördernummern 13N12043 bis 13N12052 gefördert wurde, entstanden. Weitere Informationen zum Projekt sind unter http://basigo.vfsg.de zu finden.

Wichtig: Die hier dargestellten Erkenntnisse entsprechen Empfehlungen. Dieser Guide richtet sich im Allgemeinen an die Veranstaltungswelt, erhebt jedoch nicht den Anspruch der Vollständigkeit oder universeller Anwendbarkeit auf jede individuelle Veranstaltung. Jede Anwendung dieser Empfehlungen geschieht ohne Übernahme von Haftungsrisiken durch die Autoren oder das Projektkonsortium.

Grundlagen des Veranstaltungsmodells

Im Rahmen der Arbeiten an BaSiGo wurden Konventionen getroffen, die eine gemeinsame Betrachtung des Forschungsfeldes ermöglichten. Für die im Folgenden in den Sicherheitsbausteinen aufgezeigten Empfehlungen sind die Begriffsbestimmungen der Akteure auf Großveranstaltungen, der unterschiedlichen Veranstaltungsphasen sowie der verschiedenen Betriebsarten maßgeblich.

Grundlagen des Veranstaltungsmodells
ausgewählte Akteure auf Großveranstaltungen: Veranstaltungsphasen Betriebsarten

Sicherheitsbausteine

Der BaSiGo-Guide fasst die vielfältigen Aspekte der Sicherheit bei Großveranstaltungen in Themenfeldern zusammen, die sich wiederum in einzelne Themen aufgliedern und diese ihrerseits eine Vielzahl von detaillierten Sicherheitsbausteinen enthalten.

BaSiGo-Sicherheitsbausteine
Sicherheitsbeurteilung Die Sicherheitsbeurteilung umfasst alle Aspekte der Planung der Veranstaltung, in der Risikoquellen identifiziert, Risiken analysiert und bewertet sowie Schutzmaßnahmen formuliert werden. Dazu gehören:

Risikoeinteilung einer Veranstaltung durch die zuständigen Behörden bei Anmeldung einer Veranstaltung inklusive der Festlegung möglicher Auflagen Durchführung einer Risikobeurteilung im Sinne eines Risikomanagements Formulierung von Schutzmaßnahmen zur Bewältigung von nicht tolerierten Risiken.

Veranstaltungskonzept Das Veranstaltungskonzept beschreibt innerhalb der Ideenphase den Rahmen der geplanten und durchzuführenden Veranstaltung. Es liefert u. a. Antworten auf die Fragen: Wozu, wo, wann und wie die Veranstaltung durchgeführt wird.

Im Rahmen des Veranstaltungskonzeptes wird eine erste Veranstaltungsbeschreibung geliefert sowie eine Machbarkeitsstudie erstellt. Zudem beinhaltet dieser Abschnitt Handlungsanleitungen zur Erstellung eines Konzepts zum Umweltschutz.

Rechtliche Grundlagen Das Genehmigungsverfahren liefert die Grundlage für die Erstellung des Genehmigungsbescheides der Veranstaltung. Dieser ist Grundlage für die legale Durchführung der Veranstaltung.
Darüber hinaus werden weitere Sach- und Fachgebiete der rechtlichen Grundlagen auf Großveranstaltungen, wie z.B. den Datenschutz oder die Rolle der Kommune als Veranstalterin, beleuchtet.
Interorganisationale Zusammenarbeit Im Themenfeld Interorganisationaler Zusammenarbeit werden die Aspekte erläutert, die die gemeinsame Arbeit unterschiedlichster Akteure der Veranstaltungsbranche thematisieren. Von einem Modell zu der Zusammensetzung eines Sicherheits- und Koordinierungskreises, über die Nutzung gemeinsamer Räumlichkeiten, bis hin zu Veranstaltungsevaluationen finden sich hier Handlungsanleitungen für die konstruktive Zusammenarbeit der Akteure im Rahmen von Großveranstaltungen.
Struktur und Inhalt des Sicherheitskonzepts Der Baustein Struktur und Inhalt des Sicherheitskonzept zeigt auf, welche Punkte in einem Sicherheitskonzept Berücksichtigung finden müssen. Dabei richtet sich der Baustein sowohl an Veranstalter oder Betreiber, die das Konzept erstellen, als auch an die zuständigen Behörden und Institutionen, die das Konzept auf Plausibilität, Vollständigkeit und Schlüssigkeit prüfen müssen.
Anlagen zum Sicherheitskonzept Je nach Art und Größe einer Veranstaltung empfiehlt es sich, dem Sicherheitskonzept weitere Konzepte zur Seite zu stellen, innerhalb derer Teilaspekte der Veranstaltungsorganisation geregelt werden. In Abhängigkeit der Veranstaltung werden diese auch von behördlicher Seite verlangt. In diesem Abschnitt werden daher eine Auswahl möglicher Anlagen zu Sicherheitskonzepten thematisiert. Neben den Konzepten zu Ordnungs- und Sanitätsdiensten finden sich hier zudem Hinweise zu Kommunikationskonzepten.
Notfallplanung Notfallplanung ist ein wichtiger Teil modernen Sicherheitsmanagements für Veranstaltungen, zu dem die Betrachtung sicherer Normalbetriebszustände genauso wie die von Notfällen gehört. Die Notfallplanung beschreibt dabei die Abarbeitung eines konkreten Schaden- oder Störfalles und der daraus resultierenden Konsequenzen, während die Aufrechterhaltung bzw. Wiederherstellung des Normalbetriebs im Rahmen der Kontinuitätsplanung abgedeckt wird. Die Notfallplanung hat dabei zahlreiche Schnittstellen zu anderen Planungsaufgaben. Unter einem Notfallplan im Sinne der Veranstaltungssicherheit versteht man daher einen überorganisationalen Plan, der notwendige Schritte, Dokumente und Ressourcen, die Zusammenarbeit der beteiligten Akteure und die zeitlichen Abläufe für den eventuellen Eintritt einer Notsituation definiert, um Schaden noch zu verhindern oder dessen Auswirkungen zu minimieren.
Verfahren zur Umsetzung Die Umsetzung der in diesem Guide dargestellten Konzepte sollte durch Verfahren sichergestellt werden, die allen beteiligten Akteuren einen klaren Überblick über die Rahmenbedingungen ihrer Tätigkeiten geben. Um dies zu gewährleisten, werden in diesem Abschnitt die Themen "Einweisen von Akteuren", "gemeinsamer Nutzungsplan" sowie die "Einsatzplanung der BOS auf Basis des Sicherheitskonzepts" behandelt.
Versicherungslösungen Der vorliegende Text behandelt das Thema Versicherungslösungen im Kontext von Großveranstaltungen. Dabei werden einführend die Grundprinzipien der Versicherungsbranche erläutert. Das Hauptaugenmerk des Textes liegt in der Darstellung aktueller Versicherungslösungen für die Veranstaltungsbranche. Hier werden zudem konkrete Versicherungsformen erläutert. Abschließend wird exemplarisch der derzeit übliche Weg zum Abschluss einer Veranstaltungsversicherung (inklusive der Kalkulation von Prämien) skizziert.
Kommunikationskonzept
und
Sicherheitskommunikation
Das Kommunikationskonzept ist fester Bestandteil des Sicherheitskonzeptes einer Veranstaltung. Es verankert die Belange der Sicherheitskommunikation in der Planung und Durchführung von Veranstaltungen, indem es die Präventions- und Interventionskonzepte der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben aufgreift und die sicherheitskommunikativen Leistungen und Vorkehrungen des Veranstalters vor, während und im Abschluss der Veranstaltung sowie für den Normal- und Krisenbetrieb darstellt, Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten klärt, Kommunikationsmittel und -Wege klar benennt, und dadurch die allseitige Verfügbarkeit aktueller und relevanter Informationen zum Betriebszustand des Gesamtsystems und zum Management von Risiken oder Gefahren sicherstellt.

Es enthält Angaben zum Grundverständnis und zu Prinzipien des Kommunikationsgeschehens und klärt in allgemein verständlicher Weise, worauf es bei den kommunikativen Grundaufgaben wie dem Informieren, Berichten, Hinweisen, Anweisungen geben, Warnen und Alarmieren ankommt und wie sie erfolgreich gelöst werden können.

Es stellt weiterhin fest, welche Zielgruppen und Kooperationspartner intern und extern mit welchen Inhalten und mittels welcher Medien im Normalbetrieb und im Krisenbetrieb anzusprechen sind, wer zu dieser Ansprache berechtigt bzw. damit beauftragt und verantwortlich ist.

Schließlich enthält es Angaben dazu, wie die kommunikativen Leistungen evaluiert werden, d.h. wie z.B. die Verständlichkeit von Informationen (Wahrnehmbarkeit und inhaltliche Erfassung) bei den Zielgruppen gesichert werden kann.

Crowd Management Crowd Management bezeichnet die systematische Planung für den Menschen in Menschenansammlungen. Crowd Management beschreibt einen präventiven Planungsansatz, der den Besucher in den Mittelpunkt der Planung stellt. Sämtliche Maßnahmen, ob Flächenplanung, Infrastruktur, Kommunikation oder Organisation werden bewertet in Bezug auf die Frage, ob diese angemessen sind in Bezug auf Anzahl, das Profil und das erwartete Verhalten der Besucher. Neben einer Definition der Begrifflichkeit und einem Rückblick auf die Entstehung dieses Planungsansatzes beschreibt der Sicherheitsbaustein die wesentlichen Einflussfaktoren in BEzug auf die Sicherheit von und in Menschenmengen.
Veranstaltungsgelände Das Veranstaltungsgelände und die Beschaffenheit des Bodens und der vorhandenen Umwelt haben Einfluss auf die Planung und Durchführung von Veranstaltungen, da diese zum einen den Aufbau und die Wegführungen bestimmen (z.B. aufgrund von Tragfähigkeit oder Drainagesysteme), zum anderen aber auch konkrete Gefahrenquellen darstellen können. Neben der Bodenbeschaffenheit sind die Topographie des Veranstaltungsgeländes sowie die Vegetation von sicherheitsrelevantem Interesse. Dies gilt nicht nur für die Veranstaltungen auf Wiesen und unbefestigten Geländen, sondern gleichermaßen für Veranstaltungen im urbanen Raum. Zu prüfen ist jeweils nicht nur das Veranstaltungsgelände selbst, sondern auch das Umfeld (Zuwegungen, An- und Abfahrten etc).
Infrastruktur Für die meisten Veranstaltungen muss zusätzliche Infrastruktur in das Veranstaltungsgelände eingebracht werden. Dies gilt nicht nur für Veranstaltungen „auf der grünen Wiese“, sondern für Veranstaltungen aller Art, in denen die vorhandenen Strukturen und Kapazitäten häufig ertüchtig und erhöht werden müssen. Zu den am häufigsten verwendeten Infrastrukturen für Veranstaltungen gehören:
  • Abschrankungen und Zäune
  • Bühnen und Podeste (Fliegende Bauten) Tribünen (Fliegende Bauten)
  • Strom
  • Zu-und Abwasser
  • Sanitäranlagen (Toiletten, Duschen)
  • Container (Büro, Lager, Garderoben, Kassen) Zelte (Fliegende Bauten)
  • Kommunikationseinrichtungen

Der Ausfall einer temporären Infrastruktur, kann relevante Auswirkungen auf die Veranstaltung haben. Das Design, die sichere Montage, der Gebrauch und der Abbau sind daher wichtige Teile der Veranstaltungsplanung. Es muss daher sichergestellt werden, dass die Anforderungen und die örtlichen Gegebenheiten aufeinander abgestimmt sind.

Verkehrliche Erschließung der Veranstaltung Die Sicherheit einer Veranstaltung wird wesentlich durch die Verkehrsprozesse bei der Anreise, während der Veranstaltung und im Zuge der Abreise beeinflusst. Hierbei sind der öffentliche Verkehr (ÖV) und der Individualverkehr (IV) mit allen relevanten Verkehrsmitteln sowie insbesondere auch der Fußgängerverkehr zu berücksichtigen. Der Sicherheitsbaustein Verkehrliche Erschließung der Veranstaltung gibt Empfehlungen für

Weitere Themenfelder

Ausbildung Die Fort- und Weiterbildungen im Bereich Sicherheit bei Großveranstaltungen sollten, wenn möglich, interdisziplinär erfolgen. Dies fördert neben der einheitlichen Wissensvermittlung auch die interorganisationale Zusammenarbeit. Die im Rahmen des Forschungsprojektes „Bausteine für die Sicherheit von Großveranstaltungen (BaSiGo)“ erarbeiteten Sicherheitsbausteine sollten in ihrer Gesamtheit in eine entsprechende Ausbildung einfließen.
Best-Practices Best-Practice-Beispiele zeigen für typische Veranstaltungen Vorgehensweisen auf und geben einen Einblick in die praktische Umsetzung der Arbeitsweise.
BaSiGo-Glossar Das BaSiGo-Glossar stellt eine Übersicht über die im Rahmen des Projektes BaSiGo - Bausteine für die Sicherheit von Großveranstaltungen verwendeten Begrifflichkeiten sowie ihrer Bedeutungen dar.

Hilfe zur Wiki-Software

Hilfe zur Benutzung und Konfiguration der Wiki-Software finden Sie im Wiki-Benutzerhandbuch.

Sitemap

Über die Sitemap lassen sich einzelne Sicherheitsbausteine direkt finden.

Autoren

An dem BaSiGo-Wiki haben folgende Autoren mitgewirkt:

  • Altenbrunn, Frank (Berliner Feuerwehr)
  • Bachmeier, Peter (Berufsfeuerwehr München)
  • Barth, Uli (Bergische Universität Wuppertal)
  • Buchmann, Antonia (DhPol)
  • Deutsche Hochschule der Polizei, Fachgebiet „Polizeiliches Krisenmanagement“
  • Dieckmann, Steffen (Berliner Feuerwehr)
  • Eichler, Toni (Universität Siegen) S. 71
  • Eikelberg, Tim (Stadt Tönisvorst)
  • Fiedler, Anne (Bergische Universität Wuppertal)
  • Fiedrich, Frank (Bergische Universität Wuppertal)
  • Funk, Sabine (IBIT GmbH)
  • Gerlach, Jürgen (Bergische Universität Wuppertal)
  • Groneberg, Christoph (Universität Siegen) S.71
  • Heilmann, Matthias (Bergische Universität Wuppertal)
  • Heilshorn, Jens (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe)
  • Holl, Stefan (Forschungszentrum Jülich GmbH)
  • Kugelmann, Dieter (DhPol)
  • Laudenbacher, Stephan (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe)
  • Leven, Tanja (Bergische Universität Wuppertal)
  • Link, Christian (Universität Siegen)
  • Maiwald, Katharina (Bergische Universität Wuppertal)
  • Oberhagemann, Dirk (Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V.)
  • Öcal, Saniye (DhPol)
  • Priesmeyer, Malte (Berliner Feuerwehr)
  • Raith, Christian (erpam GmbH)
  • Runkel, Simon (IBIT GmbH)
  • Rusch, Gebhard (Universität Siegen)
  • Schomborg, Andreas (PTV Group)
  • Schwedler, Miriam (Bergische Universität Wuppertal)
  • Schwerdtner, Robert (DTAG)
  • Schwickerath, Anna (Bergische Universität Wuppertal)
  • Seyfried, Armin (Forschungszentrum Jülich GmbH)
  • Thomann, Johannes (Berufsfeuerwehr München)
  • Timmermann, Anne (Bergische Universität Wuppertal)
  • Vosteen, Dennis (Berufsfeuerwehr München)