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Sicherheitsbausteine/Verkehrliche Erschließung der Veranstaltung/Werkzeuge und Methoden: Unterschied zwischen den Versionen

Aus BaSiGo - Bausteine für die Sicherheit von Großveranstaltungen
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Insbesondere zur Bewertung von Sicherheitsproblemen wird der Einsatz mikroskopischer Modelle empfohlen, da diese potenziell genauer sind und die Nachbildung detaillierterer Probleme erlauben <ref>Mikroskopische Verkehrssimulation – Grundlagen und praktische Hinweise zur Anwendung, FGSV, 2006</ref>.
Insbesondere zur Bewertung von Sicherheitsproblemen wird der Einsatz mikroskopischer Modelle empfohlen, da diese potenziell genauer sind und die Nachbildung detaillierterer Probleme erlauben <ref>Mikroskopische Verkehrssimulation – Grundlagen und praktische Hinweise zur Anwendung, FGSV, 2006</ref>.
[[Datei:Abbildung 1. Planungs- und Bewertungstools von Veranstaltungsverkehr.png]]


==Simulation==
==Simulation==
Erläuterungstext/Motivation für [[Sicherheitsbausteine/Werkzeuge und Methoden/Simulation|Simulation]]
Erläuterungstext/Motivation für [[Sicherheitsbausteine/Werkzeuge und Methoden/Simulation|Simulation]]

Version vom 4. April 2014, 15:23 Uhr


Rechenverfahren

Erläuterungstext/Motivation für Rechenverfahren

Die Planung von Veranstaltungsverkehren lässt sich durch vier große Planungs- und Bewertungstools umsetzen. Der folgende Text und die nebenstehende Abbildung sollen einen ersten Überblick über die vorhandenen Tools und deren Einsatzmöglichkeiten geben. Alle vier Tools werden in separaten Sicherheitsbausteinen detaillierter beschrieben. In Abbildung 1 ist ein optimaler Ablauf zum Einsatz der Planungs- und Bewertungstools dargestellt. Je nach Größe und Art der zu erwartenden Besucherströme ist es nicht notwendig alle Tools einzusetzen, um eine optimale Abwicklung der Fahrzeug- und Personenströme zu gewährleisten.

In jedem Fall sollte zunächst eine Nachfrageberechnung zur Ermittlung der zu erwartenden Besucherzahlen durchgeführt werden. Dies kann relativ trivial bei einer ausverkauften Veranstaltung mit einer begrenzten Ticketanzahl sein. Es kann aber auch sehr komplex sein für eine offene Veranstaltung, die zum ersten Mal durchgeführt wird (vgl. Sicherheitsbaustein Nachfrageberechnung). Nach Ermittlung der zu erwartenden Besucherzahlen kann von der Genehmigungsbehörde aus verkehrlicher Sicht die Veranstaltung direkt ohne Auflage genehmigt oder aber auch eine Absage erteilt werden. Sofern keine der beiden Entscheidungen mit Sicherheit gefällt werden kann, kann die Genehmigungsbehörde eine grundsätzliche Durchführbarkeit in Aussicht stellen. Hierzu ist allerdings eine verkehrsplanerische Begleitung notwendig.

Mit sog Handrechenverfahren (vgl. Sicherheitsbaustein Handrechenverfahren) lassen sich, zumindest überschlägig, die unmittelbar an das Veranstaltungsgelände grenzenden Infrastrukturanlagen bewerten. Für den Individualverkehr können unter Einsatz des HBS die umliegenden Knotenpunkte bewertet werden [1]. Per Handrechnung lassen sich auch Parkplatzzufahrten grob dimensionieren. Fußgängerströme und die vorhandene bzw. geplante Infrastruktur können ebenfalls mit Handrechenverfahren bewertet werden. Als Faustformel gilt: Je komplexer die Fußgänger- oder Fahrzeugströme (Gegenströme, Kreuzen von Strömen, Hindernisse im Weg, enge Knotenpunktabstände oder Interaktion mit MIV oder ÖPV), desto limitierter sind die Handrechenverfahren und desto sinnvoller wird der Einsatz von Mikrosimulationsmodellen. Sofern es möglich ist mit Hilfe der Handrechenverfahren ausreichend planerische Sicherheit zur erlangen, d. h. eine sichere und leistungsfähige Veranstaltung gewährleisten zu können, kann von Seiten der Genehmigungsbehörde zu diesem Zeitpunkt die Veranstaltung genehmigt werden. Sobald die Komplexität der Verkehrsströme zu groß wird und daher eine verlässliche Aussage nicht vorgenommen werden kann, wird der Einsatz von Verkehrssimulationstools empfohlen. Solange die zu erwartenden Probleme im näheren Umfeld oder auf dem Veranstaltungsgelände selbst liegen, kann der direkte Einsatz einer mikroskopischen Verkehrsflusssimulation (vgl. Sicherheitsbaustein Mikrosimulation) zielführend sein. Diese kann jedoch nur eingesetzt werden, soweit dem Planer die notwendigen zu prognostizierenden Verkehrsdaten zur Verfügung stehen.

Sobald der zu untersuchende Bereich das unmittelbare Umfeld des Veranstaltungsgeländes überschreitet und auch entferntere Verkehrsströme bewertet werden sollen, ist der Einsatz eines makroskopischen Verkehrsmodells (vgl. Sicherheitsbaustein Makroskopische Verkehrssimulation) notwendig. In diesem Fall werden die prognostizierten Verkehrsströme als Eingangsdaten für die Mikrosimulation genutzt. Grundsätzlich können heute auch makroskopische Modelle zur Bewertung von Fußgänger- oder Fahrzeugströmen herangezogen werden.

Insbesondere zur Bewertung von Sicherheitsproblemen wird der Einsatz mikroskopischer Modelle empfohlen, da diese potenziell genauer sind und die Nachbildung detaillierterer Probleme erlauben [2].

Abbildung 1. Planungs- und Bewertungstools von Veranstaltungsverkehr.png

Simulation

Erläuterungstext/Motivation für Simulation

  1. HBS Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen, Bundesanstalt für Straßenwesen, Bergisch Gladbach, 2005
  2. Mikroskopische Verkehrssimulation – Grundlagen und praktische Hinweise zur Anwendung, FGSV, 2006