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Sicherheitsbausteine/Infrastruktur/Veranstaltungstechnik: Unterschied zwischen den Versionen

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Veranstaltungstechnik ist ein unverzichtbarer Bestandteil der meisten Veranstaltungen. Die Bandbreite der eingesetzten Technik ist dabei weit, von einfachen Beschallungsanlagen bis hin zu umfangreichen Video- und Lichtinstallationen ist heutzutage (fast) alles möglich.  
==Einleitung==
Veranstaltungstechnik umfasst die technischen Voraussetzungen für Veranstaltungen aller Art, hierzu gehören insbesondere
Veranstaltungstechnik ist ein unverzichtbarer Bestandteil der meisten Veranstaltungen. Die Bandbreite der eingesetzten Technik ist dabei weit von einfachen Beschallungsanlagen bis hin zu umfangreichen Video- und Lichtinstallationen ist heutzutage (fast) alles möglich.  
Veranstaltungstechnik dient grob zwei Zielen
* Unterstützung des Programms: Hör- und Sichtbarmachen des Gebotenen, Untermalung, Hervorhebung und Akzentuierung des Programms
* Unterstützung der Kommunikation
Veranstaltungstechnik spielt dabei eine besondere Rolle im Rahmen des [[Sicherheitsbausteine/Sicherheitskonzept_Struktur_Inhalt|Sicherheitskonzept]]es, da die Anlagen (PA, Video Screen etc.) häufig für die Normal- / insbesondere aber auch für die Notfallkommunikation verwendet werden.
 
In den Bereich der Veranstaltungstechnik gehört insbesondere  
* Beschallung,  
* Beschallung,  
* Beleuchtung,  
* Beleuchtung,  
* Videotechnik
* Videotechnik
Veranstaltungstechnik dient grob zwei Zielen
* Statische Gewerke
* Unterstützung des Programms: Hör- und Sichtbarmachen des Gebotenen, Untermalung, Hervorhebung und Akzentuierung des Programms
* Kinetik / Maschinentechnik
* Unterstützung der Kommunikation
Veranstaltungstechnik spielt dabei eine besondere Rolle im Rahmen des [[Sicherheitskonzept]]es, da die Anlagen (PA, Video Screen etc.) häufig für die Normal- / insbesondere aber auch für die Notfallkommunikation verwendet werden.
Darüber hinaus wird dem Fachbereich der Veranstaltungstechnik jedoch auch die gesamten Grundlagen zugeordnet, hierzu gehören z.B.
* Rigging (Montieren und Betreiben von veranstaltungsspezifischen Arbeitsmitteln zur Lastaufnahme)
* Elektrische Anlagen und Betriebsmittel
* Elektrische Anlagen und Betriebsmittel
* Bodengliederungselenmente
* etc.
Neben der Auswahl der geeigneten Materialien sind hier Aspekte der Sicherheit in Bezug auf die eingesetzte Technik, Statik der Bauten, Brandschutz, [[Sicherheitsbausteine/RechtlGrundlagen/Genehmigung/Baurecht|Baurecht]], sowie der Funktionssicherheit zentrale Themen.
Neben der Auswahl der geeigneten Materialien sind hier auch die Aspekte der Sicherheit in Bezug auf die eingesetzte Technik, [[Statik der Bauten]], [[Brandschutz]], [[Baurecht]], sowie der [[Funktionssicherheit]] das zentrale Thema bei Planung und Durchführung von Veranstaltungen.
Das gesamte Thema der Veranstaltungstechnik ist umfangreich von den Branchenverbänden VPLT - Verband Professioneller Licht- und Tontechnik [http://www.vplt.org/], DTHG - Deutsche Theatertechnische Gesellschaft [http://www.dthg.de/] sowie der für den Bereich zuständigen Verwaltungsberufsgenossenschaft (vbg) [https://www.vbg.de/SiteGlobals/Forms/Suche/Servicesuche_Formular.html;jsessionid=0288F8B94632F5867501B0E4CA8F9D84.live1?nn=5690&resourceId=11704&input_=5690&pageLocale=de&templateQueryString=Veranstaltungen&submit.x=0&submit.y=0] bearbeitet worden, so dass für alle Aspekte der Veranstaltungstechnik umfangreiche Vorgaben, Anforderungen und Normen existieren.
Das gesamte Thema der Veranstaltungstechnik ist umfangreich von den Branchenverbänden [[VPLT - Verband Professioneller Licht- und Tontechnik]], [[DTHG - Deutsche Theatertechnische Gesellschaft]] sowie der für den Bereich zuständigen [[Verwaltungsberufsgenossenschaft (vbg)]] bearbeitet worden, so dass für alle Aspekte der Veranstaltungstechnik umfangreiche Vorgaben, Anforderungen und Normen existieren.
[[Datei:bgv-bgi.jpg|291px|thumb|right|Von  Seiten der Berufsgenossenschaften wurden umfangreiche Vorschriften (BGV) als auch begleitende Informationsschriften (BGI) veröffentlicht]]
[[Datei:bgv-bgi.jpg|291px|thumb|right|Von  Seiten der Berufsgenossenschaften wurden umfangreiche Vorschriften (BGV) als auch begleitende Informationsschriften (BGI) veröffentlicht]]
 
Ebenfalls existieren dem Bereich zugeordnete Ausbildungen
Im Gegensatz zur Sicherheitsplanung für Veranstaltungen existieren für den Bereich der Veranstaltungstechnik geregelte Ausbildungsgänge
* Fachkraft für Veranstaltungstechnik
* Fachkraft für Veranstaltungstechnik
* Verantwortliche/-r für Veranstaltungstechnik (Meister / Studiengang)
* Verantwortliche/-r für Veranstaltungstechnik (Meister / Studiengang)
In den meisten Fällen wird der Veranstalter die Fachverantwortung für die Planung und Ausführung geeignetem Fachpersonal bzw. den entsprechenden Dienstleistern übertragen, vgl. DIN15750 „Technische Dienstleistungen in der Veranstaltungstechnik“. Da der Veranstalter in den meisten Fällen nicht über die entsprechende Fach- und Sachkunde verfügt, wird die ordnungsgemäße Ausführung, die Berücksichtigung aller geltenden Gesetze und Verordnungen sowie die Übergabe des einsatzbereiten Zustandes bereits im Auftrag, später dann im Rahmen einer [[Errichterbescheinigung]] dokumentiert.


==Einleitung==
Der Einsatz der Fachkräfte wird unter anderem im § 39 der Musterversammlungsstättenverordnung ausführlich geregelt.
Der gesamte Themenkomplex der Veranstaltungstechnik ist intensiv bearbeitet und wird daher nicht im Detail im Rahmen eines Sicherheitsbausteins bearbeitet. Im Folgenden werden nur allgemeine Orientierungen gegeben sowie auf die jeweiligen Branchenstandards verwiesen.
 
In den meisten Fällen wird der Veranstalter die Fachverantwortung für die Planung und Ausführung geeignetem Fachpersonal bzw. den entsprechenden Dienstleistern übertragen - zum Beispiel gemäß DIN15750 „Veranstaltungstechnik - Leitlinien für technische Dienstleistungen“ [http://www.beuth.de/de/norm/din-15750/169729366].
 
Der gesamte Themenkomplex der Veranstaltungstechnik ist intensiv bearbeitet und wird daher hier nicht im Detail vorgestellt. Die Übersichten sollen nur in die Komplexität der Thematik einführen und ersetzen nicht den Einsatz der jeweiligen Fachkräfte.
 
Wesentliche Anforderungen im Bereich der Veranstaltungstechnik sind immer:  
Wesentliche Anforderungen im Bereich der Veranstaltungstechnik sind immer:  
* Festlegung von klaren Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten  
* Festlegung von klaren Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten  
* Einsatz von Notwendigem Fachpersonal (Verantwortliche für Veranstaltungstechnik, Elektrofachkräfte etc.)  
* Einsatz von notwendigem Fachpersonal (Verantwortliche für Veranstaltungstechnik, Elektrofachkräfte etc.)  
* Vorlage der notwendigen Genehmigungen (z.B. für den Einsatz von Pyrotechnik)
* Vorlage der notwendigen Genehmigungen
* Nachweis der regelmäßig vorgeschriebenen Prüfungen bzw Einsatz nur geprüften Materials
* Mangelfreiheit der eingesetzten Materielien
* Sicherung gegen unbefugte Nutzung vor Freigabe
* Bestimmung eines Gewerkekoordinators bei der Zusammenarbeit mehrerer Unternehmen
* Festlegung von Verkehrswegen, Notausgängen sowie Fluchtwegen für Produktionsflächen und Arbeitsplätzen  
* Festlegung von Verkehrswegen, Notausgängen sowie Fluchtwegen für Produktionsflächen und Arbeitsplätzen  
* Bestimmung eines Koordinators bei der Zusammenarbeit mehrerer Unternehmen
* Einweisung / Unterweisung
* Überprüfung, ob Arbeitsmittel sicherheitstechnisch einwandfrei und ohne Mängel sind.
* Einweisung / Unterweisung bei Arbeitsmitteln mit besonderer Gefährdung
* Einsatz nur geprüfter Arbeitsmittel
* Nutzung erforderliche Schutzausrüstung (PSA)  
* Nutzung erforderliche Schutzausrüstung (PSA)  
* Überprüfung aller eingesetzten technischen Einrichtungen und Geräte sowie Aufbauten und Dekorationen einschließlich der eingesetzten Effektsysteme vor Beginn von Produktionen und Veranstaltungen (ordnungsgemäßer Zustand / die bestimmungsgemäße Verwendung)
* Überprüfung vor Beginn von Produktionen und Freigabe vor der Veranstaltung (ordnungsgemäßer Zustand / bestimmungsgemäße Verwendung)
** Standsicherheit, Tragfähigkeit und sichere Begehbarkeit von Flächen, Absturzsicherungen,
** Standsicherheit von Aufbauten
** maschinentechnische Einrichtungen wie Punktzüge, Traversensysteme, Anschlagmittel, und Verbindungselemente
** Tragfähigkeit von Aufbauten
** sichere Begehbarkeit von Flächen: Spalten, Stolperkanten, Abstursicherungen
** maschinentechnische Einrichtungen (Züge, Traversen, Anschlagmittel usw)
** Scheinwerfer und Sicherungsseile
** Scheinwerfer und Sicherungsseile
** elektrische Geräte und Anlagen
** elektrische Geräte und Anlagen
** Effektsysteme wie Bühnenlaser, Pyrotechnik, Waffen
** Effektsysteme (Laser, Pyrotechnik, Waffen)
** Einrichtungen für den vorbeugenden Brandschutz
** Einrichtungen für den vorbeugenden Brandschutz
** Fluchtwege
** Fluchtwege
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==Flächen und Aufbauten==
==Flächen und Aufbauten==
Flächen und Aufbauten bei Produktionen und Veranstaltungen müssen so bemessen und beschaffen sowie fachgerecht aufgestellt, unterstützt, ausgesteift, eingehängt und verankert sein, dass sie die bei der vorgesehenen Verwendung anfallenden statischen und dynamischen Lasten aufnehmen und ableiten können.
* Aufnahme statischer und dynamischer Lasten (Publikumsprofil beachten)
Flächen und Aufbauten, die begangen werden, müssen so beschaffen sein, dass Personen sich sicher bewegen können. Dies gilt für auch für Arbeitsplätze und Szenenflächen sowie verfahrbare Podien und Bühnenwagen.
* Sichere Begehbarkeit
 
* Orientierungsmöglichkeit (auch im Dunkeln bzw. bei Ausfall der Beleuchtung)
Böden und Aufbauten müssen frei sein von Stolperstellen und Splittern sowie fugendicht ausgeführt sein
* ggfs. Umwehrungen (> 1m Höhe) gem. DIN 1055.
 
* Gegen unbeabsichtigte Bewegung gesichert (z.B. Herabfallen, Umstürzen), ggf. doppelte Sicherung
Aus mehreren Bauteilen bestehende Aufbauten müssen gegen Auseinandergleiten gesichert sein
* keine Nutzung durch Unbefugte, ggf,. Freigabe zur Nutzung
Beläge dürfen nicht verrutschen, keine Falten bilden und sich an den Rändern nicht aufrollen.
 
Betriebsbedingte Spalten im Boden dürfen nicht breiter als 20 mm sein. Betriebsbedingte Öffnungen von mehr als 20 mm Breite müssen so abgedeckt, dass keine Unebenheiten entstehen.
 
Begehbare Flächen müssen gegenüber benachbarten, nicht tragfähigen Flächen gesichert sei
Die Neigung von begehbaren Flächen darf 8 % nicht überschreiten.
 
Eine Orientierung auf den Flächen muss jederzeit möglich sein.
 
==Hochgelegene Flächen und Arbeitsplätze==
Arbeitsplätze, Szenenflächen, Dachflächen, Verkehrswege und Zugänge, die an Gefahrbereiche grenzen oder gegenüber angrenzenden Flächen höher als 1,0 m liegen, müssen allseitig mit Umwehrungen ausgestattet sein. Für die Ausgestaltung der Umwehrungen gilt [[DIN 1055]]. An Bühnenkanten kann aus szenischen Gründen auf die Absturzsicherung verzichtet werden, wenn Auffangvorrichtungen angebracht oder Absturzkanten deutlich erkennbar sind.
 
Arbeitsflächen auf Gerüsten, Türmen, Dächern oder anderen hochgelegenen Bereichen, die mehr als 1,0 m hoch sind, müssen mit Umwehrungen ausgestattet sein.
 
Hochgelegene Arbeitsflächen müssen ausreichend beleuchtet sein.
 
An hochgelegenen Arbeitsplätzen oder Spielflächen, auf denen Gegenstände mitgeführt oder gelagert werden, müssen alle Gegenstände, Geräte oder Einrichtungen, die herabfallen oder umfallen können, befestigt und gesichert werden. Es muss sichergestellt werden, dass keine Gegenstände auf Arbeitsplätze, Spielflächen oder Zuschauer herabfallen.
 
Befestigungen und die Sicherungen müssen unabhängig voneinander die volle Belastung tragen können.
 
Geräte und Stative müssen gegen Zusammenklappen, Wegrollen oder -rutschen gesichert sein.
 
==Gerüste==
Zum Aufbau von Arbeitsgerüsten bis zu einer Höhe von 3,0 m können Falt-  und Klapppodeste Zargen, Schrägen mit einer Belastbarkeit von 250kg/m2 benutzt werden. Bei höheren Aufbauten müssen Systemgerüste verwendet werden.  
 
Arbeitsgerüste müssen auf einem ebenen und tragfähigen Untergrund stehen. Werden Arbeitsgerüste aus Podesten errichtet, müssen diese kipp- und rutschsicher aufgestellt und gegen das Auseinandergleiten in geeigneter Weise gesichert sein.
 
Arbeitsgerüste müssen so gesichert sein, dass sie von Unbefugten nicht erstiegen, nicht fortbewegt oder in sonstiger Weise manipuliert werden können (gegebenenfalls durch Ordnungskräfte zu sichern).
 
Typgeprüfte Systemgerüste oder –podeste dürfen nur unter der Leitung eines Aufsichtführenden von unterwiesenem Bühnen-, Beleuchtungs- und Kamerapersonal errichtet, betrieben und abgebaut werden. Dies gilt auch für Gerüste oder Podeste, die für Sonderzwecke nach einschlägigen Konstruktionsnormen gebaut, geprüft und zertifiziert sind.
 
Gerüste dürfen nicht vor ihrer Fertigstellung benutzt werden. Fahrbare Gerüste dürfen erst bestiegen, wenn sie gegen unbeabsichtigtes Bewegen gesichert sind; sie dürfen nur bewegt werden, wenn sich auf ihnen keine Personen befinden.


==Kabelführung==
==Kabelführung==
Kabel müssen so verlegt werden, dass Gefährdungen vermieden werden.  
Kabel müssen so verlegt werden, dass Gefährdungen sowohl für die Besucher als auch das Material vermieden werden.  
* senkrecht hochgeführte Kabel : Sicherung mit Fangleinen.
* Oberhalb von Verkehrswegen (z.B. Kabelbrücke, Abspannung): Beachtung der erforderlichen Höhe
* Schutz von Kabeln gegen Knicken an scharfen Kanten.
* Auf Verkehrswegen: Abdeckung mit geeigneten kabelmatten, Nutzung von Kabelbrücken ("Yellow Jackets"
* Kabel, die Verkehrswege überspannen, müssen in ausreichender Höhe (Publikumsbereich / Verkehrswege) geführt und mit Abspannseilen entlastet werden.
* Steckverbindungen gegen unbeabsichtige und beabsichtigte (Vandalismus) Lösung schützen
* Kabel müssen in ausreichendem Abstand von elektrischen Freileitungen verlegt werden (s. hierzu BGV A 3 „Elektrische Anlagen und Betriebsmittel“).
* Kabel müssen durch stabile Kabelbrücken oder andere geeignete Abdeckungen geschützt werden
* Auf mögliche Stolpergefahren wird durch auffällige Kennzeichnung hingewiesen.
* Steckverbindungen, die nur spritzwassergeschützt sind, dürfen im Freien nur dann verlegt werden, wenn durch Lage oder Abdeckung sichergestellt ist, dass kein Wasser in die Steckverbindung gelangen kann.
* Sicherheitsrelevante und andere wichtige Einrichtungen müssen von Kabelführungen freigehalten werden. Hierzu gehören z.B.:
** Fluchtwege, Türen in Fluchtwegen, Notausgänge oder -ausstiege, Abstiege von Arbeitsebenen, Feuerlöscher,
** Wand- und Unterhydranten, Feuermelder, Schalttafeln und Notschalter, Auslösevorrichtungen für Sicherheitsanlagen
** sowie Steuereinrichtungen für Klima- und Belüftungsanlagen.
 
==Maschinentechnische Einrichtungen==
Maschinentechnische Einrichtungen sind für den Betrieb in Produktionsstätten und Veranstaltungsorten eingesetzte technische Anlagen und Betriebsmittel.
Die grundsätzlichen Anforderungen an maschinentechnische Einrichtungen für den Veranstaltungs- und Produktionsbetrieb sind in der BGV C 1 „Veranstaltungs- und Produktionsstätten für szenische Darstellung“ sowie in den Regeln der Technik (zum Beispiel DIN 56 950) festgelegt. Besondere Anforderungen an diese maschinentechnischen Einrichtungen ergeben sich aus der Tatsache, dass mit ihnen Lasten über Personen und Personen selbst gehalten und bewegt werden können.
Durch die Bewegung maschinentechnischer Einrichtungen sowie dadurch bewegte Aufbauten und Dekorationen dürfen Personen nicht gefährdet werden
* Maschinentechnische Einrichtungen müssen gegen unbefugtes Benutzen gesichert sein
* Gefahrstellen an bewegten maschinentechnischen Einrichtungen müssen gesichert sein
* Bewegungsvorgänge sowie die Umgebung können vom Bediener vollständig eingesehen werden. Alternativ: eindeutige Signalisierung von Bewegung mit Zeichen oder Sprechfunk bei eingeschränkter Sicht
* Anweisungen zur Auslösung von Bewegungsvorgängen müssen gut wahrnehmbar und eindeutig gegeben werden.
* Bewegungsvorgänge von Bühnenwagen, Laufbändern, Drehscheiben, Hubpodien und Versenkeinrichtungen, die Gefährdungen verursachen können, dürfen nur ausgeführt werden, wenn die Geschwindigkeit der Situation angemessen ist.
* Versenkeinrichtungen dürfen nicht betreten oder verlassen werden, solange sie in Bewegung sind.
* Feste und bewegliche Teile von Dekorationen und Aufbauten müssen so aneinander vorbei gleiten, dass keine Quetsch- oder Scherstellen entstehen.
 
==Aufhängepunkte==
Die Tragfähigkeit von Befestigungspunkten an der Gebäudekonstruktion muss vor der Aufhängung von bühnentechnischen Einrichtungen und Dekorationseinrichtungen bekannt sein.
 
Ist die Tragfähigkeit von Befestigungspunkten unbekannt, muss sie statisch nachgewiesen werden; dabei sind die erforderlichen Sicherheitsfaktoren zum Halten von Lasten über Personen und eventuell auftretenden dynamische Belastungen zu berücksichtigen. Liegen für Aufhängepunkte Angaben zur Tragfähigkeit vor, für die die Art der Belastung nicht angegeben ist, wird die Tragfähigkeit mit 50 % angenommen.


==Elektrische Anlagen und Betriebsmittel==
==Elektrische Anlagen und Betriebsmittel==
Elektrische Anlagen und Betriebsmittel dürfen nur von Elektrofachkräften oder unter Leitung und Aufsicht einer Elektrofachkraft errichtet, geändert und instandgehalten werden.
* Errichtung nur von Elektrofachkräften oder unter Leitung und Aufsicht einer Elektrofachkraft
Alle mobil verwendeten elektrischen Betriebsmittel müssen vor Beginn jeder Produktion und Veranstaltung durch Sichtkontrolle überprüft sein
* Prüfung mobiler elektrischen Betriebsmittel vor Produktionsbeginn
<blockquote>mechanisch einwandfreien Zustand und Funktionsfähigkeit – insbesondere Aufhänge- und Sicherheitseinrichtungen sowie
* Berücksichtigung der Betriebsvorschriften (z.B: Abstand von Scheinwerfern)
einwandfreien Zustand der beweglichen Anschluss- und Verlängerungsleitungen.</blockquote>
Sind Schäden erkennbar, durch die die Sicherheit beeinträchtigt werden kann, dürfen die Betriebsmittel nicht eingesetzt.  


Bei der Bereitstellung und Benutzung von Scheinwerfern müssen die sicherheitstechnischen Anforderungen beachtet werden Abstand, Leistung, Wärmeentwicklung etc.)
==Rechtsquellen und Informationen==
Die folgende Auflistung stellt nur eine Auswahl aus der umfangreichen Quellenlage zum Thema dar. Weiterführende Informationen finden sich vor allem unter:
* [http://www.vbg.de VBG]
* [http://www.dguv.de DGUV]
* [http://www.igvw.de IGVW]


Alle metallischen Einrichtungen, die im Fehlerfall gefährliche Berührungsspannungen annehmen können, müssen in einen gemeinsamen Potenzialausgleich einbezogen und mit dem Schutzleiter des speisenden Netzes verbunden sein.
==Rechtsquellen und Informationen==
* Arbeitsschutzgesetz – ArbSchG
* Arbeitsschutzgesetz – ArbSchG
* Arbeitssicherheitsgesetz – ASiG
* Arbeitssicherheitsgesetz – ASiG
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* Betriebssicherheitsverordnung –BetrSichV mit Technischen Regeln  
* Betriebssicherheitsverordnung –BetrSichV mit Technischen Regeln  
* Musterversammlungsstättenverordnung– MVStättV
* Musterversammlungsstättenverordnung– MVStättV
'''BG-Vorschriften, -Regeln, Grundsätze'''
* DGUV Regel 115-002 Veranstaltungs- und Produktionsstätten für szenische Darstellung. Verfügbar unter [http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/115-002.pdf] [22.06.2015]
* BGV A1 „Grundsätze der Prävention“
* DGUV Vorschrift 18 (bisher: GUV-V C 1) bzw. DGUV Vorschrift 17 (bisher BGV C1)
* BGV A2 „Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit“
Veranstaltungs- und Produktionsstätten für szenische Darstellung. Verfügbar unter  [http://publikationen.dguv.de/dguv/udt_dguv_main.aspx?FDOCUID=24203] [22.06.2015]
* BGV A3 „Elektrische Anlagen und Betriebsmittel“
*DGUV Vorschrift 3 (bisher: BGV A 3) Elektrische Anlagen und Betriebsmittel. Verfügbar unter  [http://publikationen.dguv.de/dguv/udt_dguv_main.aspx?FDOCUID=24164] [22.06.2015]
* BGV C1 „Veranstaltungs- und Produktionsstätten für szenische Darstellung“
* DGUV Vorschrift 1 (bisher BGV A1) Grundsätze der Prävention. Verfügbar unter  [http://publikationen.dguv.de/dguv/udt_dguv_main.aspx?FDOCUID=24132] [22.06.2015]
* BGR 133 „Ausrüstung von Arbeitsstätten mit Feuerlöschern“
 
* BGR 151 „Gebrauch von Anschlag- Drahtseilen“
* BGR 152 „Gebrauch von Anschlag-Faserseilen“
* BGR 500 „Betreiben von Arbeitsmitteln“
* BGG 912 „Prüfung von sicherheitstechnischen und maschinentechnischen Einrichtungen in Veranstaltungs- und Produktionsstätten für szenische Darstellung“
* BGG 912-1 „Ermächtigung von Sachverständigen für die Prüfung von sicherheits-technischen und maschinentechnischen Einrichtungen in Veranstaltungs- und Produktionsstätten für szenische Darstellung“
'''BG-Informationen'''
* BGI 748 „Persönliche Schutzausrüstungen gegen Absturz“
* BGI 813 „Prüfung elektrischer Geräte und Anlagen“
* BGI 826 „Schutz gegen Absturz“ (©VMBG)
* BGI 810-2 „Aufhängungen“
* BGI 810-3 „Bereitstellung von Sicherungsseilen und Ketten“
* BGI 810-4 „Scheinwerfer“
* BGI 810-5 „Besondere szenische Effekte und Vorgänge“
* BGI 811 „Arbeitssicherheit in Übertragungsfahrzeugen“
* BGI 812 „Pyrotechnik in Veranstaltungs- und Produktionsstätten für szenische Darstellung¶
* BGI 814 „Fernsehen, Hörfunk und Film Kamerakrane“
* BGI 5007 „Laser-Einrichtungen für Show- oder Projektionszwecke“
* GUV-I 8629 „Bereitstellung und Benutzung von Versenkeinrichtungen“
'''Branchenstandards'''
'''Branchenstandards'''
* VPLT. SR 1.0 „Bereitstellung und Benutzung von Traversensystemen“
* igvw SQ P4 Traversen. Verfügbar unter [https://www.vbg.de/SharedDocs/Medien-Center/DE/Broschuere/Branchen/Buehnen_und_Studios/fi_sqp1_traversen_puv.pdf?__blob=publicationFile&v=6] [22.06.2015]
* VPLT. SR 2.0 „Bereitstellung und Benutzung von Elektrokettenzügen“
* igvw SQ P2 Elektrokettenzüge. Verfügbar unter [https://www.vbg.de/SharedDocs/Medien-Center/DE/Broschuere/Branchen/Buehnen_und_Studios/fi_sqp2_elektrokettenzuege_puv.pdf?__blob=publicationFile&v=4] [22.06.2015]
* VPLT. SR 3.0 „Sachkundiger für Veranstaltungsrigging: Qualifikation“
* igvw SQ P4 mobile elektrische Anlagen in der Veranstaltungstechnik. Verfügbar unter [https://www.vbg.de/SharedDocs/Medien-Center/DE/Broschuere/Branchen/Buehnen_und_Studios/fi_sqp4_mobile_elektrische_anlagen_puv.pdf?__blob=publicationFile&v=5] [22.06.2015]
* VPLT. SR 4.0 „Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik: Anforderung und Qualifikation“
 
 
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''Autoren: Sabine Funk, IBIT GmbH

Aktuelle Version vom 28. August 2018, 08:31 Uhr

Einleitung

Veranstaltungstechnik ist ein unverzichtbarer Bestandteil der meisten Veranstaltungen. Die Bandbreite der eingesetzten Technik ist dabei weit von einfachen Beschallungsanlagen bis hin zu umfangreichen Video- und Lichtinstallationen ist heutzutage (fast) alles möglich. Veranstaltungstechnik dient grob zwei Zielen

  • Unterstützung des Programms: Hör- und Sichtbarmachen des Gebotenen, Untermalung, Hervorhebung und Akzentuierung des Programms
  • Unterstützung der Kommunikation

Veranstaltungstechnik spielt dabei eine besondere Rolle im Rahmen des Sicherheitskonzeptes, da die Anlagen (PA, Video Screen etc.) häufig für die Normal- / insbesondere aber auch für die Notfallkommunikation verwendet werden.

In den Bereich der Veranstaltungstechnik gehört insbesondere

  • Beschallung,
  • Beleuchtung,
  • Videotechnik
  • Statische Gewerke
  • Kinetik / Maschinentechnik
  • Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

Neben der Auswahl der geeigneten Materialien sind hier Aspekte der Sicherheit in Bezug auf die eingesetzte Technik, Statik der Bauten, Brandschutz, Baurecht, sowie der Funktionssicherheit zentrale Themen. Das gesamte Thema der Veranstaltungstechnik ist umfangreich von den Branchenverbänden VPLT - Verband Professioneller Licht- und Tontechnik [1], DTHG - Deutsche Theatertechnische Gesellschaft [2] sowie der für den Bereich zuständigen Verwaltungsberufsgenossenschaft (vbg) [3] bearbeitet worden, so dass für alle Aspekte der Veranstaltungstechnik umfangreiche Vorgaben, Anforderungen und Normen existieren.

Von Seiten der Berufsgenossenschaften wurden umfangreiche Vorschriften (BGV) als auch begleitende Informationsschriften (BGI) veröffentlicht

Im Gegensatz zur Sicherheitsplanung für Veranstaltungen existieren für den Bereich der Veranstaltungstechnik geregelte Ausbildungsgänge

  • Fachkraft für Veranstaltungstechnik
  • Verantwortliche/-r für Veranstaltungstechnik (Meister / Studiengang)

Der Einsatz der Fachkräfte wird unter anderem im § 39 der Musterversammlungsstättenverordnung ausführlich geregelt.

In den meisten Fällen wird der Veranstalter die Fachverantwortung für die Planung und Ausführung geeignetem Fachpersonal bzw. den entsprechenden Dienstleistern übertragen - zum Beispiel gemäß DIN15750 „Veranstaltungstechnik - Leitlinien für technische Dienstleistungen“ [4].

Der gesamte Themenkomplex der Veranstaltungstechnik ist intensiv bearbeitet und wird daher hier nicht im Detail vorgestellt. Die Übersichten sollen nur in die Komplexität der Thematik einführen und ersetzen nicht den Einsatz der jeweiligen Fachkräfte.

Wesentliche Anforderungen im Bereich der Veranstaltungstechnik sind immer:

  • Festlegung von klaren Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten
  • Einsatz von notwendigem Fachpersonal (Verantwortliche für Veranstaltungstechnik, Elektrofachkräfte etc.)
  • Vorlage der notwendigen Genehmigungen
  • Nachweis der regelmäßig vorgeschriebenen Prüfungen bzw Einsatz nur geprüften Materials
  • Mangelfreiheit der eingesetzten Materielien
  • Sicherung gegen unbefugte Nutzung vor Freigabe
  • Bestimmung eines Gewerkekoordinators bei der Zusammenarbeit mehrerer Unternehmen
  • Festlegung von Verkehrswegen, Notausgängen sowie Fluchtwegen für Produktionsflächen und Arbeitsplätzen
  • Einweisung / Unterweisung
  • Nutzung erforderliche Schutzausrüstung (PSA)
  • Überprüfung vor Beginn von Produktionen und Freigabe vor der Veranstaltung (ordnungsgemäßer Zustand / bestimmungsgemäße Verwendung)
    • Standsicherheit von Aufbauten
    • Tragfähigkeit von Aufbauten
    • sichere Begehbarkeit von Flächen: Spalten, Stolperkanten, Abstursicherungen
    • maschinentechnische Einrichtungen (Züge, Traversen, Anschlagmittel usw)
    • Scheinwerfer und Sicherungsseile
    • elektrische Geräte und Anlagen
    • Effektsysteme (Laser, Pyrotechnik, Waffen)
    • Einrichtungen für den vorbeugenden Brandschutz
    • Fluchtwege
    • Persönliche Schutzausrüstung

Flächen und Aufbauten

  • Aufnahme statischer und dynamischer Lasten (Publikumsprofil beachten)
  • Sichere Begehbarkeit
  • Orientierungsmöglichkeit (auch im Dunkeln bzw. bei Ausfall der Beleuchtung)
  • ggfs. Umwehrungen (> 1m Höhe) gem. DIN 1055.
  • Gegen unbeabsichtigte Bewegung gesichert (z.B. Herabfallen, Umstürzen), ggf. doppelte Sicherung
  • keine Nutzung durch Unbefugte, ggf,. Freigabe zur Nutzung

Kabelführung

Kabel müssen so verlegt werden, dass Gefährdungen sowohl für die Besucher als auch das Material vermieden werden.

  • Oberhalb von Verkehrswegen (z.B. Kabelbrücke, Abspannung): Beachtung der erforderlichen Höhe
  • Auf Verkehrswegen: Abdeckung mit geeigneten kabelmatten, Nutzung von Kabelbrücken ("Yellow Jackets"
  • Steckverbindungen gegen unbeabsichtige und beabsichtigte (Vandalismus) Lösung schützen

Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

  • Errichtung nur von Elektrofachkräften oder unter Leitung und Aufsicht einer Elektrofachkraft
  • Prüfung mobiler elektrischen Betriebsmittel vor Produktionsbeginn
  • Berücksichtigung der Betriebsvorschriften (z.B: Abstand von Scheinwerfern)

Rechtsquellen und Informationen

Die folgende Auflistung stellt nur eine Auswahl aus der umfangreichen Quellenlage zum Thema dar. Weiterführende Informationen finden sich vor allem unter:

  • Arbeitsschutzgesetz – ArbSchG
  • Arbeitssicherheitsgesetz – ASiG
  • Geräte- und Produktsicherheitsgesetz – GPSG
  • Arbeitsstättenverordnung – ArbStättV mit Arbeitsstätten-Richtlinien – ASR
  • Betriebssicherheitsverordnung –BetrSichV mit Technischen Regeln
  • Musterversammlungsstättenverordnung– MVStättV
  • DGUV Regel 115-002 Veranstaltungs- und Produktionsstätten für szenische Darstellung. Verfügbar unter [5] [22.06.2015]
  • DGUV Vorschrift 18 (bisher: GUV-V C 1) bzw. DGUV Vorschrift 17 (bisher BGV C1)

Veranstaltungs- und Produktionsstätten für szenische Darstellung. Verfügbar unter [6] [22.06.2015]

  • DGUV Vorschrift 3 (bisher: BGV A 3) Elektrische Anlagen und Betriebsmittel. Verfügbar unter [7] [22.06.2015]
  • DGUV Vorschrift 1 (bisher BGV A1) Grundsätze der Prävention. Verfügbar unter [8] [22.06.2015]

Branchenstandards

  • igvw SQ P4 Traversen. Verfügbar unter [9] [22.06.2015]
  • igvw SQ P2 Elektrokettenzüge. Verfügbar unter [10] [22.06.2015]
  • igvw SQ P4 mobile elektrische Anlagen in der Veranstaltungstechnik. Verfügbar unter [11] [22.06.2015]




Autoren: Sabine Funk, IBIT GmbH