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Sicherheitsbausteine/Notfallplanung/Szenarienplanung/Umgang mit Wetter/Blitzschutz: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Thema Blitzschutz ist für Großveranstaltungen unter freiem Himmel von evidentem Belang: Der [http://vde.com VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.] spricht in seinem u.a. Merkblatt von mehr als 1400 Blitzunfällen zwischen 1979 und 2012. Dabei komme es in Süddeutschland mit durchschnittlich 35 Gewittern jährlich mehr als doppelt so häufig zu elektrischen Entladungen der Luft wie in Norddeutschland.


Immer wieder kommt es bei Open-Air-Veranstaltungen zu schweren Blitzunfällen mit Verletzten und Toten. Der VDE hat ein Merkblatt erstellt<ref>http://www.vde.com/de/Ausschuesse/Blitzschutz/Publ/Fkr/Seiten/Veranstaltungen.aspx</ref>, in dem die Gefahren auf diesen Anwendungsfall bezogen dargestellt werden. Es richtet sich an Veranstalter von Straßenfesten und Open-Air-Events verschiedenster Art, an Behörden, Planer, Verantwortliche und Blitzschutz-Fachkräfte, Errichter und Betreiber von Versammlungsstätten- und Orten. [[Image:Vde-Veranstaltungen-Blitz.jpg|right|238x238px|x|Gewitter mit Blitzeinschlag (c) VDE]]
==Blitze/ Gewitter==
Im Merkblatt wird eine systematische Vorgehensweise zur Verringerung der Gefährdung beschrieben. Basis ist eine Risikoanalyse in Kombination mit einem "Baukasten" von Schutzmaßnahmen, mit denen den verschiedenen Gefährdungen durch Blitzschlag begegnet werden kann. Dabei wird zwischen Gebäuden, Zeltbauten und Flächen im Freien unterschieden.
Der Deutsche Wetterdienst DWD definiert [http://www.deutscher-wetterdienst.de/lexikon/index.htm?ID=B&DAT=Blitz Blitze] als "Funkenüberschlag grossen Ausmaßes zwischen Wolken mit entgegengesetzter Ladung oder zwischen Wolken und der Erdoberfläche. Der gesamte Blitzvorgang beginnt mit Vorentladungen, die den Entladungskanal aufbauen. Innerhalb einiger Zehntelsekunden beginnt die Hauptentladung, die ihrerseits von weiteren Teilentladungen im Abstand von hundertstel bis tausendstel Sekunden gefolgt wird. Durch die explosionsartige Erhitzung der Luft im Blitzkanal (innerhalb von Mikrosekunden auf ca. 30.000 Grad) entsteht der nachfolgende Donner. Neuesten Erkenntnissen zufolge bestehen Blitze, die sich zwischen den Wolken und der Erdoberfläche entladen, zumeist aus zwei einander entgegenkommenden Hauptblitzkanälen, wobei der von der Erdoberfläche ausgehende Kanal zuerst entsteht. Er geht oft von einzelnen Erhebungen aus."


== Veranstaltungen und Gewitter ==
==Schutzmaßnahmen==
Bei Veranstaltungen im Freien treten vermehrt Unglücksereignisse durch Blitzeinschläge auf. In den Jahren 1979 bis 2012 wurden über 1400 Blitzunfälle registriert <ref>VDE/ABB: Blitzunfallstatistik für Deutschland. www.vde.com/blitzunfallstatistik
Die DIN EN 50536 empfiehlt dringend  eine Frühwarnung über heranziehende Gewitter "[http://www.brieselang.net/vorbeugender-blitzschutz.php für Personen im freien Gelände ... bei Sport- oder anderen Großveranstaltungen]". Hierzu kann beispielsweise auf die Wetterwarnungen des DWD zurückgegriffen werden. Der VDE hat auf seiner Homepage umfangreiche [http://www.vde.com/blitzschutzpublikationen Publikationen zum Blitzschutz] bereitgestellt. Darunter befindet sich insbesondere ein ca. 15seitiges [http://www.vde.com/de/Ausschuesse/Blitzschutz/Publ/Fkr/Seiten/Veranstaltungen.aspx Merkblatt]. Dieses enthält neben allgemeinen Ausführungen zu '''Veranstaltungen und Gewitter''' eine Übersicht möglicher '''Schutzmaßnahmen''' sowie explizit '''Bausteine zur Einbindung in die Sicherheitskonzeption'''. Ein kürzeres [http://www.dwd.de/bvbw/generator/DWDWWW/Content/Oeffentlichkeit/KU/KUPK/Wir__ueber__uns/Broschueren/pdf/Gewitter,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Gewitter.pdf Merkblatt] bietet der DWD zum kostenlosen Download an.
</ref>. Dabei verloren 30 Personen ihr Leben, mindestdestens 636 wurden verletzt. Das mögliche Schadenspotential bei dichten Menschenmengen, wie es bei Veranstaltungen üblich ist, liegt bei mehreren Tausend Verletzten und einer Vielzahl von Toten<ref name=":0">VDE-Merkblatt: Blitzschutz bei Veranstaltungen und Versammlungen, Auflage 6-2013,  http://www.vde.com/de/Ausschuesse/Blitzschutz/Publ/Fkr/Seiten/Veranstaltungen.aspx?eslAttachmentID=f7fe36e1-a65f-4e07-87f2-4e30d096eebd</ref>.
=== Methodik ===
Als Teil einer Gefahrenanalyse sollte neben der Bewertung der Gefahren durch Wettereinflüsse auch eine Untersuchung  der Blitzgefahren sein<ref name=":0" />.


=== Beispiel für die Definition von Glossareinträgen===
Neben den unmittelbaren Gefahren eines Blitzeinschlags (z.B. Schock, Atem-/ Herzstillstand oder Verbrennungen) drohen auch Schädigungen durch Blitzüberschlag (z.B. in der Nähe von Bäumen), Berührungsspannung (beim Berühren metallischer Gegenstände) oder die Aufnahme von Schrittspannung (über den Boden). Indirekte Gefahren drohen durch Explosion und Inbrandsetzung von durch Blitze getroffenen Objekten sowie durch Panik bei vielen auf engem Raum betroffenen Menschen. Sicherheitskonzepte müssen deshalb Angaben zu Blitzwarnung und -prognose (vgl. Abschnitt Monitoring und Vorhersage), akzeptablem Risiko, Gefährdungen und Schutzmaßnahmen enthalten.
Die Koordinierende Stelle ist über den Stand der Blitzschutzplanung zu informieren.
 
Der Koordinierungskreis (Planung) / Planungsgruppe / Planungsgremium tritt zusammen im Krisenfall und der Krisenstab im Schadensfall.
 
=== Literatur ===
* Löhr/Gröger: ''Bau und Betrieb von Versammlungsstätten, Kommentar zur Muster-Versammlungsstättenverordnung (MVStättV 2005) einschließlich der darauf beruhenden landesrechtlichen Verordnungen und Verwaltungsvorschriften'', 3., überarbeitete und erweiterte Auflage 2011, Verlag Recht und Wirtschaft GmbH, Frankfurt am Main, ISBN 978-3-8005-1489-2
 
=== Siehe auch ===
* [http://www.vabeg.com/database/publikationen/taschenlexikon Das Taschenlexikon - Eventsafety - ], Lexikon zur Versammlungsstätten- und Veranstaltungssicherheit, (3. Auflage)
 
=== Weblinks ===
* [http://www.eventfaq.de/themen-baum/versammlungsstattenrecht/uberblick-16-bundeslander/ Alle 16 "VStättV(O)" im Überblick und Gegenüberstellung]
* [http://www.gesetze-bayern.de/jportal/portal/page/bsbayprod.psml?showdoccase=1&doc.id=jlr-VSt%C3%A4ttVBY2007rahmen&doc.part=X VStättV Bayern]
* [http://www.landesrecht.hamburg.de/jportal/portal/page/bshaprod.psml?doc.id=jlr-VStättVHArahmen VStättV Hamburg]
* [http://www.gesetze-rechtsprechung.sh.juris.de/jportal/?quelle=jlink&query=VSt%C3%A4ttV+SH&psml=bsshoprod.psml&max=true VStättVO Schleswig-Holstein]
 
=== Einzelnachweise ===
<references />
 
[[Kategorie:Veranstalter]]
[[Kategorie:Veranstaltungsleitung]] [[Kategorie:Ordnungsdienst]]  [[Kategorie:Sanitätsdienst]] [[Kategorie:Betreiber]] [[Kategorie:weitere Dienstleister]]
 
[[Kategorie:Behörden]]
[[Kategorie:Genehmigungsbehörde]] [[Kategorie:Ordnungsamt]] [[Kategorie:Fachdienststelle Verkehr]][[Kategorie:Fachdienststelle Bau]] [[Kategorie:Fachdienststelle Umwelt]]
 
[[Kategorie:Polizeiliche Gefahrenabwehr]]
[[Kategorie:Landespolizei]] [[Kategorie:Bundespolizei]] [[Kategorie:Kriminalpolizei]]
 
[[Kategorie:Nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr]]
[[Kategorie:Feuerwehr / Brandschutzdienststelle]] [[Kategorie:Katastrophenschutz]][[Kategorie:Rettungsdienst / öffentliche Träger]]
 
[[Kategorie:Dritte Akteure]]
[[Kategorie:Öffentlicher Personenverkehr]] [[Kategorie:Freiwillige Helfer / Ehrenamt]] [[Kategorie:Künstler]] [[Kategorie:VIPs / Schutzpersonen]]
 
[[Kategorie:Ideenphase]] [[Kategorie:Planungsphase]] [[Kategorie:Umsetzungsphase]] [[Kategorie:Durchführungsphase]] [[Kategorie:Nachbereitungsphase]]
 
[[Kategorie:Regelbetrieb]] [[Kategorie:Krisenfall]] [[Kategorie:Schadensereignis]]

Version vom 6. Mai 2015, 10:03 Uhr

Das Thema Blitzschutz ist für Großveranstaltungen unter freiem Himmel von evidentem Belang: Der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. spricht in seinem u.a. Merkblatt von mehr als 1400 Blitzunfällen zwischen 1979 und 2012. Dabei komme es in Süddeutschland mit durchschnittlich 35 Gewittern jährlich mehr als doppelt so häufig zu elektrischen Entladungen der Luft wie in Norddeutschland.

Blitze/ Gewitter

Der Deutsche Wetterdienst DWD definiert Blitze als "Funkenüberschlag grossen Ausmaßes zwischen Wolken mit entgegengesetzter Ladung oder zwischen Wolken und der Erdoberfläche. Der gesamte Blitzvorgang beginnt mit Vorentladungen, die den Entladungskanal aufbauen. Innerhalb einiger Zehntelsekunden beginnt die Hauptentladung, die ihrerseits von weiteren Teilentladungen im Abstand von hundertstel bis tausendstel Sekunden gefolgt wird. Durch die explosionsartige Erhitzung der Luft im Blitzkanal (innerhalb von Mikrosekunden auf ca. 30.000 Grad) entsteht der nachfolgende Donner. Neuesten Erkenntnissen zufolge bestehen Blitze, die sich zwischen den Wolken und der Erdoberfläche entladen, zumeist aus zwei einander entgegenkommenden Hauptblitzkanälen, wobei der von der Erdoberfläche ausgehende Kanal zuerst entsteht. Er geht oft von einzelnen Erhebungen aus."

Schutzmaßnahmen

Die DIN EN 50536 empfiehlt dringend eine Frühwarnung über heranziehende Gewitter "für Personen im freien Gelände ... bei Sport- oder anderen Großveranstaltungen". Hierzu kann beispielsweise auf die Wetterwarnungen des DWD zurückgegriffen werden. Der VDE hat auf seiner Homepage umfangreiche Publikationen zum Blitzschutz bereitgestellt. Darunter befindet sich insbesondere ein ca. 15seitiges Merkblatt. Dieses enthält neben allgemeinen Ausführungen zu Veranstaltungen und Gewitter eine Übersicht möglicher Schutzmaßnahmen sowie explizit Bausteine zur Einbindung in die Sicherheitskonzeption. Ein kürzeres Merkblatt bietet der DWD zum kostenlosen Download an.

Neben den unmittelbaren Gefahren eines Blitzeinschlags (z.B. Schock, Atem-/ Herzstillstand oder Verbrennungen) drohen auch Schädigungen durch Blitzüberschlag (z.B. in der Nähe von Bäumen), Berührungsspannung (beim Berühren metallischer Gegenstände) oder die Aufnahme von Schrittspannung (über den Boden). Indirekte Gefahren drohen durch Explosion und Inbrandsetzung von durch Blitze getroffenen Objekten sowie durch Panik bei vielen auf engem Raum betroffenen Menschen. Sicherheitskonzepte müssen deshalb Angaben zu Blitzwarnung und -prognose (vgl. Abschnitt Monitoring und Vorhersage), akzeptablem Risiko, Gefährdungen und Schutzmaßnahmen enthalten.