Bitte beachten Sie: Diese archivierte Version des BaSiGo-Wikis wird nicht mehr aktualisiert. Das BaSiGo-Wiki wurde im Rahmen des BMBF-Forschungsprojektes 'Bausteine für die Sicherheit von Großveranstaltungen' (BaSiGo) entwickelt und stellt den Stand zum Projektende im Juni 2015 dar.

An- und Abreise unterstützen

Aus BaSiGo - Bausteine für die Sicherheit von Großveranstaltungen
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In der An-/Abreisephase ist von Seiten der BOS vor allem die Polizei in der Lenkung des Individual- und ggf. auch öffentlichen Verkehrs gefordert. Es bedarf daher einer engen Abstimmung mit dem Veranstalter sowie mit den Verantwortlichen der Verkehrsbetriebe, um kurzfristig auf unvorhergesehene Entwicklungen reagieren zu können. Für die Planung aller unmittelbar an der An-/Abreisephase beteiligten Akteure ist darüber hinaus ein Austausch bezüglich der erwarteten An- und Abreisespitzen, der Auslastung der Parkplätze sowie evtl. gleichzeitig stattfindender Veranstaltungen von großer Bedeutung.

Wer Mit Wem Was Wie Mit welchem Effekt
BOS
(Polizei
Feuerwehr
Rettungsdienst...)
Veranstalter, Dienstleister (Sicherheits- & Ordnungsdienst, Lotsten) Abstimmung der Verkehrslenkung in der An-/Abreisephase Maßnahmen
Besprechungen, Soft- und Hardwarelösungen
Medien
F2F-Kommunikation, Telefon, Software-Plattformen, (integrierte) Messenger-Dienste, Funk, E-Mail
geteilte, aktuelle Informationen zur Verkehrssituation in der An-/Abreisephase, adäquate Verkehrsführung, Vermeidung von Staus und langen Wartezeiten
BOS
(Polizei
Feuerwehr
Rettungsdienst...)
ÖP(N)V Regelung des Personen(nah)verkehrs, Einführung zusätzlicher Verkehrsmittel, Änderung der Ankunfts- und Abfahrzeiten Maßnahmen
Besprechungen, Soft- und Hardwarelösungen
Medien
F2F-Kommunikation, Telefon, Software-Plattformen, (integrierte) Messenger-Dienste, Funk, E-Mail
möglichst reibungsloser An-/Abreiseverkehr, Bereitstellung zusätzlicher Kapazitäten
BOS
(Polizei
Feuerwehr
Rettungsdienst...)
Besucher aktuelle Verkehrsinformationen, Behinderungen und Probleme im An-/Abreiseverkehr, Parksituation Szenarien/Maßnahmen
Umsetzung der Anreisepläne gemäß des Sicherheitskonzepts, Kommunikationsbeamte, Anti-Konflikt Teams, Soft- und Hardwarelösungen
Medien
BOS-Funk (analog/digital), Lautsprecherkraftwagen, Megafone, Beschilderungen, Notfalltelefon, Radio, (integrierte) Messenger-Dienste, Social Media, Veranstaltungs-App, BOS-App
Lösung problematischer Situationen im An-/Abreiseverkehr, adäquate Verkehrsführung, Sperrung/Öffnung zusätzlicher An-/Abfahrtswege

Präsenz zeigen

Die Anwesenheit uniformierter Polizisten zur Lenkung des An-/Abreiseverkehrs dient der Vermittlung eines individuellen Sicherheitsgefühls[1] an Besucher, Anwohner und Passanten. Die kommunikativen Aufgaben werden zumeist über direkte Face-2-Face-Kommunikation oder Funkkommunikation mit bekannten und trainierten sprachlichen Formulierungen wahrgenommen.

  • Positionierung an neuralgischen Positionen des An- und Abreiseverkehrs ((Bus-)Bahnhöfe, Straßenkreuzungen, Parkflächen) an denen eine präventive Disziplinierung bzw. ein regulierender Eingriff notwendig ist oder werden könnte
  • Verfügbarkeit für Fragen von Besuchern, Passanten und Anwohnern zu Dauer und Umfang von Straßensperrungen, Umleitungen etc. *Um die unweigerlich angespannte An-/Abreisephase nicht zusätzlich zu belasten, sollte die Tonalität der Kommunikation unbedingt freundlich, einfach und leicht verständlich sein

Verkehr regulieren

  • Neben der Verkehrsregulation mittels Handzeichen sind auch unterschiedliche verbalen Kommunikationsstrategien anzuwenden[2]
  • Die Ansprache von Einzelpersonen bei einer (Routine-)Überprüfung kann von sehr bestimmt bis freundlich hinweisend variieren
  • Bei der Vergabe von Verwarn- oder Bußgeldern oder der Verhängung von Verboten oder Strafen wird ggf. eine beruhigende bzw. deeskalierende Ansprache notwendig
  • Die Kommunikation sollte aber immer einfach, klar und verständlich sein
  • Zu gewährleisten sind kompetente Informationsleistung zu temporären Straßensperrungen oder Einbahnstraßenregelungen für Veranstaltungsbesucher und Passanten rund um das Veranstaltungsgelände
  • Zusatzbeschilderung mit Informationen zu Art, Dauer und Ausweichmöglichkeiten der veranstaltungsbedingten Verkehrsänderungen
  • Errichten von Straßen- und Wegesperrungen mit entsprechender Beschilderung sowie ggf. Einsatz von Personal zu Kontroll- und Überwachungszwecken

Kontrollieren

  • Bei Verkehrskontrollen sollte standardisierte Kommunikation eingesetzt werden, die deeskalierend und erklärend wirken kann und ggf. gerichtsfest sein muss
  • Maßnahmen müssen für Besucher nachvollziehbar und einleuchtend sein
  • Ggf. als Folge der Kontrolle vollzogene Maßnahmen müssen klar und verständlich kommuniziert werden
  • Für Rückfragen sollten die Beamten immer zur Verfügung stehen und diese möglichst ruhig beantworten

Bereithalten

  • In Rückzugsräumen gibt es Besprechungen über die aktuelle und noch zu erwartende Lage sowie intra- und interorganisationale Pausengespräche
  • Die Einsatzleitung plant, bereitet vor und koordiniert zukünftige Einsätze
  • Abstimmungen gemeinsamer Handlungsweisen und Erfahrungs- oder Informationsaustausche

Öffentlichkeit instruieren

  • Hinweise zu Verkehrsbehinderungen, Sperrungen und Umleitungen anlässlich Pressekonferenzen, im Radio etc.
  • Anreiseempfehlungen auf Grundlage des zu erwartenden Verkehrsaufkommens sowie Erfahrungen der Vorjahre

Einzelnachweise

  1. Vgl. z.B.: Reuband, K.-H.: Steigert Polizeipräsenz das Sicherheitsgefühl? Eine vergleichende Studie in west- und ostdeutschen Städten, in: H. Schöch und J.-M. Jehle, Hrsg., Angewandte Kriminologie zwischen Freiheit und Sicherheit. Mönchengladbach: Forum Verlag Godesberg 2004, S. 255-272.; Schewe, C. S.: Subjektives Sicherheitsgefühl, in: Lange, H.-J., Hrsg., Wörterbuch zur inneren Sicherheit. Wiesbaden: VS Verlag 2006, S. 322-325.
  2. Vgl. z.B.: Leitfaden 371 zur Eigensicherung im Polizeidienst, Ausgabe 03/2001