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Sicherheitsbausteine/Crowd- und Besuchermanagement/Gefahrenprävention/Jugendschutz: Unterschied zwischen den Versionen

Aus BaSiGo - Bausteine für die Sicherheit von Großveranstaltungen
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''Stand: 13.04.2015
Bearbeiter: Sabine Funk (IBIT GmbH)''
Der Schutz der Veranstaltung und ihrer jugendlichen Teilnehmer ist grundsätzlich eine akteursübergreifende Aufgabe und verlangt sowohl hinsichtlich der Vorbereitung als  
Der Schutz der Veranstaltung und ihrer jugendlichen Teilnehmer ist grundsätzlich eine akteursübergreifende Aufgabe und verlangt sowohl hinsichtlich der Vorbereitung als  
auch der Durchführung nach entsprechend abgestimmten Maßnahmen.
auch der Durchführung nach entsprechend abgestimmten Maßnahmen.
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==Einleitung==
==Einleitung==
Neben der Einhaltung der grundsätzlichen Vorgaben des Jugendschutzgesetzes sind insbesondere folgende Aspekte zu berücksichtigen
Neben der Einhaltung der grundsätzlichen Vorgaben des Jugendschutzgesetzes sind insbesondere folgende Aspekte zu berücksichtigen
fehlende Erfahrung mit Veranstaltungen, d.h., fehlende oder unzureichende Vorbereitung  
* fehlende Erfahrung mit Veranstaltungen, d.h. fehlende oder unzureichende Vorbereitung  
fehlende oder falsche Einschätzung der eigenen Fähigkeiten oder der eigenen Widerstandsfähigkeit  
* fehlende oder falsche Einschätzung der eigenen Fähigkeiten oder der eigenen Widerstandsfähigkeit  


Insbesondere eintrittsfreie Veranstaltungen dienen Jugendlichen häufig dazu, erste Veranstaltungserfahrungen zu sammeln – auch wenn diese nicht speziell auf ein jugendliches Publikum zielen.
Insbesondere eintrittsfreie Veranstaltungen dienen Jugendlichen häufig dazu, erste Veranstaltungserfahrungen zu sammeln – auch wenn diese nicht speziell auf ein jugendliches Publikum zielen.


==Planung==
==Planung==
Im Rahmen der Gefährdungsanalyse sind daher regelmäßig die folgenden Fragen zu beantworten
Im Rahmen der Gefährdungsanalyse in der Planungsphase sind daher regelmäßig die folgenden Fragen zu beantworten:
• ist mit der Anwesenheit einer hohen Anzahl junger oder jugendlicher Besucher zu rechnen (aufgrund des Veranstaltungsangebotes oder der niedrigen Eintrittsschwelle)
 
• ist die Anwesenheit von jungen oder jugendlichen Besuchern auf bestimmte Phasen oder Bereiche beschränkt?
* Ist mit der Anwesenheit einer hohen Anzahl junger oder jugendlicher Besucher zu rechnen (aufgrund des Veranstaltungsangebotes oder der niedrigen Eintrittsschwelle)
Welche Gefährdungen gehen von der Veranstaltung für die jungen oder jugendlichen Besucher aus (z.B. Größe des Veranstaltungsgeländes oder Dauer der Veranstaltung, hohes emotionales Potential („Kreischalarm“), Fehlende Fürsorgeangebote (Infostände, Unfallhilfstellen etc)
* Ist die Anwesenheit von jungen oder jugendlichen Besuchern auf bestimmte Phasen oder Bereiche beschränkt?
Sind die Angebote auf die Anwesenheit von jungen oder jugendlichen Besuchern ausgelegt ? (z.B. eine „serve wise“ policy für Gastrostände)   
* Welche Gefährdungen gehen von der Veranstaltung für die jungen oder jugendlichen Besucher aus (z.B. Größe des Veranstaltungsgeländes oder Dauer der Veranstaltung, hohes emotionales Potential („Kreischalarm“), Fehlende Fürsorgeangebote (Infostände, Unfallhilfsstellen etc)
Sind aus der Veranstaltungshistorie oder aus Erfahrungen vergleichbarer Veranstaltungen besondere Gefährdungspotentiale erkennbar?
* Sind die Angebote auf die Anwesenheit von jungen oder jugendlichen Besuchern ausgelegt ? (z.B. eine „serve wise“ Policy für Gastrostände)   
Sind „Trends“ erkennbar (Facebook-Parties etc)
* Sind aus der Veranstaltungshistorie oder aus Erfahrungen vergleichbarer Veranstaltungen besondere Gefährdungspotentiale erkennbar?
* Sind „Trends“ erkennbar? (Facebook-Parties etc.)
 


==Durchführung==
Wird im Rahmen der Gefährdungsanalyse erkennbar, dass  ein besondere Gefährdungspotential im Hinblick auf junge oder jugendliche Besucher existiert, kann es nötig sein, ein spezielles Jugendschutzkonzept aufzustellen.
Wird im Rahmen der Gefährdungsanalyse erkennbar, dass  ein besondere Gefährdungspotential im Hinblick auf junge oder jugendliche Besucher existiert, kann es nötig sein, ein spezielles Jugendschutzkonzept aufzustellen.
In ein solches Konzept gehören neben den Maßnahmen, die der Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen dienen (z.B. Durchsetzen von Anwesenheitsbeschränkungen etc.) insbesondere
In ein solches Konzept gehören neben den Maßnahmen, die der Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen dienen (z.B. Durchsetzen von Anwesenheitsbeschränkungen etc.) insbesondere
*Kommunikationsmaßnahmen: es ist unbedingt notwendig, nicht nur die Kommunikation selbst, sondern auch die Kanäle auf die Zielgruppe abzustimmen. Je nachdem, wie jung die Besucher sind, kann es nötig sein, die Eltern / Erziehungsberechtigten mit in die Kommunikation einzubeziehen  
* Kommunikationsmaßnahmen: es ist unbedingt notwendig, nicht nur die Kommunikation selbst, sondern auch die Kanäle auf die Zielgruppe abzustimmen. Je nachdem, wie jung die Besucher sind, kann es nötig sein, die Eltern / Erziehungsberechtigten mit in die Kommunikation einzubeziehen
* Sensibilisierung / Erziehung der jungen und jugendlichen Besucher  in Bezug auf die von der Veranstaltung ausgehenden Gefährdungen und Risiken  
* Sensibilisierung / Erziehung der jungen und jugendlichen Besucher  in Bezug auf die von der Veranstaltung ausgehenden Gefährdungen und Risiken  
*geplante Maßnahmen: Hilfestellungen genauso wie Kontrolle und deren Konsequenzen
* Geplante Maßnahmen: Hilfestellungen genauso wie Kontrolle und deren Konsequenzen
* Unterweisung der Beteiligten (Ordnungspersonal, gastronomisches Personal etc.) im Umgang mit der Zielgruppe  
* Unterweisung der Beteiligten (Ordnungspersonal, gastronomisches Personal etc.) im Umgang mit der Zielgruppe  
*Anlaufstellen (Infostand, Ausnüchterungsmöglichkeiten etc.)
* Anlaufstellen (Infostand, Ausnüchterungsmöglichkeiten etc.)
*Zusammenarbeit der beteiligten Stellen (z.B. Sanitätsdienst, Ordnungs-, bzw. Jugendamt), Fürsorgestellen)
* Zusammenarbeit der beteiligten Stellen (z.B. Sanitätsdienst, Ordnungs-, bzw. Jugendamt), Fürsorgestellen)
* Zutrittsberechtigungen (z.B. verschiedenfarbige Bändchen je nach Alter, Downloadformulare für Erlaubniserklärungen der Erziehungsberechtigten – sinnvoller Weise in Verbindung mit einer kurzfristigen Nachsendemöglichkeit z.B. per Fax)  
* Zutrittsberechtigungen (z.B. verschiedenfarbige Bändchen je nach Alter, Downloadformulare für Erlaubniserklärungen der Erziehungsberechtigten – sinnvoller Weise in Verbindung mit einer kurzfristigen Nachsendemöglichkeit z.B. per Fax)
*Fürsorgeangebote: Festnetztelefone, Akkuladestationen, Sonnencrem, Wärmedecken etc.  
* Fürsorgeangebote: Festnetztelefone, Akkuladestationen, Sonnencreme, Wärmedecken etc.  
 


==Nachbereitung==
Die Nachbereitung dient hier im relevanten Kontext vor allem dazu,
o die getroffenen Entscheidungen und umgesetzten Maßnahmen hinsichtlich des Jugendschutzkonzepts zu analysieren und auszuwerten
o mögliche Schwachstellen im Jugendschutzkonzept zu identifizieren und Optimierungsansätze zu entwickeln


Als weitere mögliche Themenfelder ergeben sich z.B.
o Mögliche Probleme hinsichtlich der Einhaltung erteilter Auflagen
o Effizienz und Effektivität hinsichtlich der Entscheidungsfindung und der Umsetzung beschlossener Maßnahmen


Die Nachbereitungsergebnisse sind zu dokumentieren und dienen als Grundlage für zukünftige
Veranstaltungen (Anpassung des Sicherheitskonzepts, Erteilung/Anpassung von Auflagen etc.)

Version vom 13. April 2015, 12:36 Uhr

Stand: 13.04.2015 Bearbeiter: Sabine Funk (IBIT GmbH)

Der Schutz der Veranstaltung und ihrer jugendlichen Teilnehmer ist grundsätzlich eine akteursübergreifende Aufgabe und verlangt sowohl hinsichtlich der Vorbereitung als auch der Durchführung nach entsprechend abgestimmten Maßnahmen. Insbesondere bei Veranstaltungen, bei denen mit einer hohen Zahl jugendlicher Teilnehmer gerechnet werden muss, kann es nötig werden, besondere Maßnahmen zu implementieren, die dem Schutz dieser vulnerablen Zielgruppe dienen.

Einleitung

Neben der Einhaltung der grundsätzlichen Vorgaben des Jugendschutzgesetzes sind insbesondere folgende Aspekte zu berücksichtigen

  • fehlende Erfahrung mit Veranstaltungen, d.h. fehlende oder unzureichende Vorbereitung
  • fehlende oder falsche Einschätzung der eigenen Fähigkeiten oder der eigenen Widerstandsfähigkeit

Insbesondere eintrittsfreie Veranstaltungen dienen Jugendlichen häufig dazu, erste Veranstaltungserfahrungen zu sammeln – auch wenn diese nicht speziell auf ein jugendliches Publikum zielen.

Planung

Im Rahmen der Gefährdungsanalyse in der Planungsphase sind daher regelmäßig die folgenden Fragen zu beantworten:

  • Ist mit der Anwesenheit einer hohen Anzahl junger oder jugendlicher Besucher zu rechnen (aufgrund des Veranstaltungsangebotes oder der niedrigen Eintrittsschwelle)
  • Ist die Anwesenheit von jungen oder jugendlichen Besuchern auf bestimmte Phasen oder Bereiche beschränkt?
  • Welche Gefährdungen gehen von der Veranstaltung für die jungen oder jugendlichen Besucher aus (z.B. Größe des Veranstaltungsgeländes oder Dauer der Veranstaltung, hohes emotionales Potential („Kreischalarm“), Fehlende Fürsorgeangebote (Infostände, Unfallhilfsstellen etc)
  • Sind die Angebote auf die Anwesenheit von jungen oder jugendlichen Besuchern ausgelegt ? (z.B. eine „serve wise“ Policy für Gastrostände)
  • Sind aus der Veranstaltungshistorie oder aus Erfahrungen vergleichbarer Veranstaltungen besondere Gefährdungspotentiale erkennbar?
  • Sind „Trends“ erkennbar? (Facebook-Parties etc.)


Wird im Rahmen der Gefährdungsanalyse erkennbar, dass ein besondere Gefährdungspotential im Hinblick auf junge oder jugendliche Besucher existiert, kann es nötig sein, ein spezielles Jugendschutzkonzept aufzustellen. In ein solches Konzept gehören neben den Maßnahmen, die der Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen dienen (z.B. Durchsetzen von Anwesenheitsbeschränkungen etc.) insbesondere

  • Kommunikationsmaßnahmen: es ist unbedingt notwendig, nicht nur die Kommunikation selbst, sondern auch die Kanäle auf die Zielgruppe abzustimmen. Je nachdem, wie jung die Besucher sind, kann es nötig sein, die Eltern / Erziehungsberechtigten mit in die Kommunikation einzubeziehen
  • Sensibilisierung / Erziehung der jungen und jugendlichen Besucher in Bezug auf die von der Veranstaltung ausgehenden Gefährdungen und Risiken
  • Geplante Maßnahmen: Hilfestellungen genauso wie Kontrolle und deren Konsequenzen
  • Unterweisung der Beteiligten (Ordnungspersonal, gastronomisches Personal etc.) im Umgang mit der Zielgruppe
  • Anlaufstellen (Infostand, Ausnüchterungsmöglichkeiten etc.)
  • Zusammenarbeit der beteiligten Stellen (z.B. Sanitätsdienst, Ordnungs-, bzw. Jugendamt), Fürsorgestellen)
  • Zutrittsberechtigungen (z.B. verschiedenfarbige Bändchen je nach Alter, Downloadformulare für Erlaubniserklärungen der Erziehungsberechtigten – sinnvoller Weise in Verbindung mit einer kurzfristigen Nachsendemöglichkeit z.B. per Fax)
  • Fürsorgeangebote: Festnetztelefone, Akkuladestationen, Sonnencreme, Wärmedecken etc.