An- und Abreise unterstützen: Unterschied zwischen den Versionen
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In der An-/Abreisephase ist von Seiten der BOS vor allem die Polizei in der Lenkung des Individual- und ggf. auch öffentlichen Verkehrs gefordert. Es bedarf daher einer engen Abstimmung mit dem Veranstalter sowie mit den Verantwortlichen der Verkehrsbetriebe, um kurzfristig auf unvorhergesehene Entwicklungen reagieren zu können. Für die Planung aller unmittelbar an der An-/Abreisephase beteiligten Akteure ist darüber hinaus ein Austausch bezüglich der erwarteten An- und Abreisespitzen, der Auslastung der Parkplätze sowie evtl. gleichzeitig stattfindender Veranstaltungen von großer Bedeutung. | In der An-/Abreisephase ist von Seiten der BOS vor allem die Polizei in der Lenkung des Individual- und ggf. auch öffentlichen Verkehrs im öffentlichen Verkehrsraum gefordert. Es bedarf daher einer engen Abstimmung mit dem Veranstalter sowie mit den Verantwortlichen der Verkehrsbetriebe, um kurzfristig auf unvorhergesehene Entwicklungen reagieren zu können. Für die Planung aller unmittelbar an der An-/Abreisephase beteiligten Akteure ist darüber hinaus ein Austausch bezüglich der erwarteten An- und Abreisespitzen, der Auslastung der Parkplätze sowie evtl. gleichzeitig stattfindender Veranstaltungen von großer Bedeutung. | ||
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Die Anwesenheit uniformierter Polizisten zur Lenkung des An-/Abreiseverkehrs dient der Vermittlung eines individuellen Sicherheitsgefühls<ref name="Sicherheitsgefühl">Vgl. z.B.: Reuband, K.-H.: Steigert Polizeipräsenz das Sicherheitsgefühl? Eine vergleichende Studie in west- und ostdeutschen Städten, in: H. Schöch und J.-M. Jehle, Hrsg., Angewandte Kriminologie zwischen Freiheit und Sicherheit. Mönchengladbach: Forum Verlag Godesberg 2004, S. 255-272.; Schewe, C. S.: Subjektives Sicherheitsgefühl, in: Lange, H.-J., Hrsg., Wörterbuch zur inneren Sicherheit. Wiesbaden: VS Verlag 2006, S. 322-325.</ref> an Besucher, Anwohner und Passanten. Die kommunikativen Aufgaben werden zumeist über direkte Face-2-Face-Kommunikation oder Funkkommunikation mit bekannten und trainierten sprachlichen Formulierungen wahrgenommen. | Die Anwesenheit uniformierter Polizisten zur Lenkung des An-/Abreiseverkehrs dient der Vermittlung eines individuellen Sicherheitsgefühls<ref name="Sicherheitsgefühl">Vgl. z.B.: Reuband, K.-H.: Steigert Polizeipräsenz das Sicherheitsgefühl? Eine vergleichende Studie in west- und ostdeutschen Städten, in: H. Schöch und J.-M. Jehle, Hrsg., Angewandte Kriminologie zwischen Freiheit und Sicherheit. Mönchengladbach: Forum Verlag Godesberg 2004, S. 255-272.; Schewe, C. S.: Subjektives Sicherheitsgefühl, in: Lange, H.-J., Hrsg., Wörterbuch zur inneren Sicherheit. Wiesbaden: VS Verlag 2006, S. 322-325.</ref> an Besucher, Anwohner und Passanten. Die kommunikativen Aufgaben werden zumeist über direkte Face-2-Face-Kommunikation oder Funkkommunikation mit bekannten und trainierten sprachlichen Formulierungen wahrgenommen. | ||
*Positionierung an neuralgischen Positionen des An- und Abreiseverkehrs ((Bus-)Bahnhöfe, Straßenkreuzungen, Parkflächen) an denen eine präventive Disziplinierung bzw. ein regulierender Eingriff notwendig ist oder werden könnte | *Positionierung an neuralgischen Positionen des An- und Abreiseverkehrs ((Bus-)Bahnhöfe, Straßenkreuzungen, Parkflächen) an denen eine präventive Disziplinierung bzw. ein regulierender Eingriff notwendig ist oder werden könnte | ||
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==Verkehr regulieren== | ==Verkehr regulieren== | ||
*Neben der Verkehrsregulation mittels Handzeichen sind auch unterschiedliche verbalen Kommunikationsstrategien anzuwenden | [[Datei:CRS2013 (38).JPG|200px|thumb|right|Straßensperrung der Polizei beim Chiemsee Reggae Summer 2013]] | ||
*Neben der Verkehrsregulation mittels Handzeichen sind auch unterschiedliche verbalen Kommunikationsstrategien anzuwenden | |||
*Die Ansprache von Einzelpersonen bei einer (Routine-)Überprüfung kann von sehr bestimmt bis freundlich hinweisend variieren | *Die Ansprache von Einzelpersonen bei einer (Routine-)Überprüfung kann von sehr bestimmt bis freundlich hinweisend variieren | ||
*Bei der Vergabe von Verwarn- oder Bußgeldern oder der Verhängung von Verboten oder Strafen wird ggf. eine beruhigende bzw. deeskalierende Ansprache notwendig | *Bei der Vergabe von Verwarn- oder Bußgeldern oder der Verhängung von Verboten oder Strafen wird ggf. eine beruhigende bzw. deeskalierende Ansprache notwendig | ||
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==Bereithalten== | ==Bereithalten== | ||
*In Rückzugsräumen gibt es Besprechungen über die aktuelle | * In Rückzugsräumen gibt es Besprechungen über die aktuelle Lage und erwartete Entwicklungen | ||
* | * Im [[Sicherheitsbausteine/Interorganisationale_Zusammenarbeit/Sicherheits-_und_Koordinierungskreis|Koordinierungskreis]] finden anlassbezogene interorganisationale Lagebesprechungen statt. | ||
*Abstimmungen gemeinsamer Handlungsweisen und Erfahrungs- oder | * Abstimmungen gemeinsamer Handlungsweisen und Erfahrungs- oder Informationsaustausch | ||
==Öffentlichkeit instruieren== | ==Öffentlichkeit instruieren== | ||
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==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== | ||
<references /> | <references /> | ||
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''Autor: Toni Eichler (Universität Siegen)'' |
Aktuelle Version vom 21. Juni 2015, 18:32 Uhr
In der An-/Abreisephase ist von Seiten der BOS vor allem die Polizei in der Lenkung des Individual- und ggf. auch öffentlichen Verkehrs im öffentlichen Verkehrsraum gefordert. Es bedarf daher einer engen Abstimmung mit dem Veranstalter sowie mit den Verantwortlichen der Verkehrsbetriebe, um kurzfristig auf unvorhergesehene Entwicklungen reagieren zu können. Für die Planung aller unmittelbar an der An-/Abreisephase beteiligten Akteure ist darüber hinaus ein Austausch bezüglich der erwarteten An- und Abreisespitzen, der Auslastung der Parkplätze sowie evtl. gleichzeitig stattfindender Veranstaltungen von großer Bedeutung.
Wer | Mit Wem | Was | Wie | Mit welchem Effekt |
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BOS (Polizei Feuerwehr Rettungsdienst...) |
Veranstalter, Dienstleister (Sicherheits- & Ordnungsdienst, Lotsten) | Abstimmung der Verkehrslenkung in der An-/Abreisephase | Maßnahmen Besprechungen, Soft- und Hardwarelösungen Medien F2F-Kommunikation, Telefon, Software-Plattformen, (integrierte) Messenger-Dienste, Funk, E-Mail |
geteilte, aktuelle Informationen zur Verkehrssituation in der An-/Abreisephase, adäquate Verkehrsführung, Vermeidung von Staus und langen Wartezeiten |
BOS (Polizei Feuerwehr Rettungsdienst...) |
ÖP(N)V | Regelung des Personen(nah)verkehrs, Einführung zusätzlicher Verkehrsmittel, Änderung der Ankunfts- und Abfahrzeiten | Maßnahmen Besprechungen, Soft- und Hardwarelösungen Medien F2F-Kommunikation, Telefon, Software-Plattformen, (integrierte) Messenger-Dienste, Funk, E-Mail |
möglichst reibungsloser An-/Abreiseverkehr, Bereitstellung zusätzlicher Kapazitäten |
BOS (Polizei Feuerwehr Rettungsdienst...) |
Besucher | aktuelle Verkehrsinformationen, Behinderungen und Probleme im An-/Abreiseverkehr, Parksituation | Szenarien/Maßnahmen Umsetzung der Anreisepläne gemäß des Sicherheitskonzepts, Kommunikationsbeamte, Anti-Konflikt Teams, Soft- und Hardwarelösungen Medien BOS-Funk (analog/digital), Lautsprecherkraftwagen, Megafone, Beschilderungen, Notfalltelefon, Radio, (integrierte) Messenger-Dienste, Social Media, Veranstaltungs-App, BOS-App |
Lösung problematischer Situationen im An-/Abreiseverkehr, adäquate Verkehrsführung, Sperrung/Öffnung zusätzlicher An-/Abfahrtswege |
Präsenz zeigen
Die Anwesenheit uniformierter Polizisten zur Lenkung des An-/Abreiseverkehrs dient der Vermittlung eines individuellen Sicherheitsgefühls[1] an Besucher, Anwohner und Passanten. Die kommunikativen Aufgaben werden zumeist über direkte Face-2-Face-Kommunikation oder Funkkommunikation mit bekannten und trainierten sprachlichen Formulierungen wahrgenommen.
- Positionierung an neuralgischen Positionen des An- und Abreiseverkehrs ((Bus-)Bahnhöfe, Straßenkreuzungen, Parkflächen) an denen eine präventive Disziplinierung bzw. ein regulierender Eingriff notwendig ist oder werden könnte
- Verfügbarkeit für Fragen von Besuchern, Passanten und Anwohnern zu Dauer und Umfang von Straßensperrungen, Umleitungen etc. *Um die unweigerlich angespannte An-/Abreisephase nicht zusätzlich zu belasten, sollte die Tonalität der Kommunikation unbedingt freundlich, einfach und leicht verständlich sein
Verkehr regulieren
- Neben der Verkehrsregulation mittels Handzeichen sind auch unterschiedliche verbalen Kommunikationsstrategien anzuwenden
- Die Ansprache von Einzelpersonen bei einer (Routine-)Überprüfung kann von sehr bestimmt bis freundlich hinweisend variieren
- Bei der Vergabe von Verwarn- oder Bußgeldern oder der Verhängung von Verboten oder Strafen wird ggf. eine beruhigende bzw. deeskalierende Ansprache notwendig
- Die Kommunikation sollte aber immer einfach, klar und verständlich sein
- Zu gewährleisten sind kompetente Informationsleistung zu temporären Straßensperrungen oder Einbahnstraßenregelungen für Veranstaltungsbesucher und Passanten rund um das Veranstaltungsgelände
- Zusatzbeschilderung mit Informationen zu Art, Dauer und Ausweichmöglichkeiten der veranstaltungsbedingten Verkehrsänderungen
- Errichten von Straßen- und Wegesperrungen mit entsprechender Beschilderung sowie ggf. Einsatz von Personal zu Kontroll- und Überwachungszwecken
Kontrollieren
- Bei Verkehrskontrollen sollte standardisierte Kommunikation eingesetzt werden, die deeskalierend und erklärend wirken kann und ggf. gerichtsfest sein muss
- Maßnahmen müssen für Besucher nachvollziehbar und einleuchtend sein
- Ggf. als Folge der Kontrolle vollzogene Maßnahmen müssen klar und verständlich kommuniziert werden
- Für Rückfragen sollten die Beamten immer zur Verfügung stehen und diese möglichst ruhig beantworten
Bereithalten
- In Rückzugsräumen gibt es Besprechungen über die aktuelle Lage und erwartete Entwicklungen
- Im Koordinierungskreis finden anlassbezogene interorganisationale Lagebesprechungen statt.
- Abstimmungen gemeinsamer Handlungsweisen und Erfahrungs- oder Informationsaustausch
Öffentlichkeit instruieren
- Hinweise zu Verkehrsbehinderungen, Sperrungen und Umleitungen anlässlich Pressekonferenzen, im Radio etc.
- Anreiseempfehlungen auf Grundlage des zu erwartenden Verkehrsaufkommens sowie Erfahrungen der Vorjahre
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. z.B.: Reuband, K.-H.: Steigert Polizeipräsenz das Sicherheitsgefühl? Eine vergleichende Studie in west- und ostdeutschen Städten, in: H. Schöch und J.-M. Jehle, Hrsg., Angewandte Kriminologie zwischen Freiheit und Sicherheit. Mönchengladbach: Forum Verlag Godesberg 2004, S. 255-272.; Schewe, C. S.: Subjektives Sicherheitsgefühl, in: Lange, H.-J., Hrsg., Wörterbuch zur inneren Sicherheit. Wiesbaden: VS Verlag 2006, S. 322-325.
Autor: Toni Eichler (Universität Siegen)