An- und Abreise
Bevor genauer auf die Prozesse der An- und Abreisephase eingegangen wird, folgen zunächst allgemeine Hinweise zur Beeinflussung des An- und Abreiseverkehrs sowie zur Information von Besuchern und Anwohnern.
Information/Öffentlichkeitsarbeit
(->svpt)
- Status: Final
- Autoren: Jürgen Gerlach, Anne Timmermann
Öffentlichkeitsarbeit ist ein wesentlicher Teil des Verkehrskonzeptes. Nur wenn die Inhalte des Konzeptes kommuniziert werden, können Besucher sowie Anwohner informiert sein, zudem besteht auch über das Mittel der Kommunikation die Möglichkeit der Einflussnahme auf das Verkehrsverhalten der Besucher wie auch der Anwohner.
Information der Besucher
Mit Hilfe von Informationen über Anreisemöglichkeiten und der Werbung für z. B. ein spezielles Verkehrsmittel bzw. der Vermeidung eines Verkehrsmittels („Verzichten Sie möglichst auf die Anfahrt mit dem eigenen Pkw, da nur eine begrenzte Zahl an Parkplätzen zur Verfügung steht und mit verstopften Straßen zu rechnen ist!“) kann die Verkehrsmittelwahl und auch die Routenwahl der Besucher beeinflusst werden.
Neben der evtl. Beeinflussung der Besucher dienen die Informationen auch dazu, dass Besucher sich vor ihrer Anreise leicht informieren und entspannt anreisen können. Besucher, die entspannt ankommen, können besser auf Stresssituationen reagieren (im Falle von Zwischenfällen).
An Engstellen wie Haltestellenbereichen/Bahnhöfen oder Eingangssituationen sollten die Besucher (insbesondere Fußgänger) immer darüber informiert werden, warum es langsam/nicht vorwärts geht und wann damit zu rechnen ist, dass es weiter geht.
Information der betroffenen Anwohner
Anwohner sollten über Einschränkungen informiert werden. Dies sollte bei weiträumigen Einschränkungen wie Änderungen in der Verkehrsführung durch die Presse erfolgen, bei gravierenden Einschränkungen, wie Verbot der Einfahrt von Straßen durch persönliche Anschreiben an die Betroffenen. Die Informationsweitergabe sollte so frühzeitig erfolgen, dass sich Anwohner darauf einstellen können.
Wenn Anwohner ausreichend und frühzeitig informiert werden, kann dies die Akzeptanz von Einschränkungen während der Veranstaltung erhöhen, außerdem ist es möglich, das Verkehrsverhalten und die Routenwahl zu beeinflussen.
Beeinflussung des Verkehrsverhaltens
Das Verkehrsverhalten und die Routenwahl von Besuchern wie auch von Anwohnern kann durch verschiedene Maßnahmen beeinflusst werden. Hierbei ist insbesondere die Kommunikation mittels verschiedener Medien wichtig, so dass Veranstaltungsbesucher sowie Anwohner auch wirklich erreicht und beeinflusst werden können. Dies können z. B. sein:
- Beeinflussung der Verkehrsmittelwahl durch
- Informationen/Anreisetipps im Vorfeld der Veranstaltung (Zeitung, Radio, Internet (Verlinkung Routenplaner ÖV), Flyer etc.)
- Informationen am Tag der Veranstaltung (Tageszeitung, Radio, Apps, Internet)
- Beeinflussung der Routenwahl/Parkplatzwahl durch
- Informationen im Vorfeld der Veranstaltung (Zeitung, Radio, Internet etc.)
- wegweisende Beschilderung für Kfz-Fahrer, Radfahrer, Fußgänger
- Informationen während der Veranstaltung (Fahrpläne, Hinweise zu vollen Parkplätzen/gestauten Straßen übers Radio)
Insbesondere durch attraktive Angebote im ÖPNV (z. B. gute Anbindung, enge Taktung, Veranstaltungs-/Nachtbusse), attraktive Fuß- und Radstrecken sowie Vergünstigungen kann die Verkehrsmittelwahl zu Gunsten des Umweltverbundes (ÖV, Rad- und Fußverkehr) verschoben werden.
Weitere Hinweise insbesondere zur Förderung der ÖPNV-Nutzung finden sich im "Handbuch Eventverkehr. Planung, Gestaltung, Arbeitshilfen" [1]
Prozesse der An- und Abreisephase
Im Folgenden soll auf die verschiedenen Prozesse der An- und Abreisephase und die damit verbundenen kommunikativen bzw. informativen Herausforderungen genauer eingegangen werden:
- ↑ Hans-Liudger Dienel, Jenny Schmithals, Handbuch Eventverkehr, Berlin, 2004.